LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
in MärkteLesedauer: 2 Minuten

Das Internet als Finanzberater

Christoph Maria Herbst in seiner Rolle als Bernd Stromberg. Durch Crowdfunding konnte die Produktionsfirma 1 Million Euro für den Stromberg Kinofilm einsammeln.
Christoph Maria Herbst in seiner Rolle als Bernd Stromberg. Durch Crowdfunding konnte die Produktionsfirma 1 Million Euro für den Stromberg Kinofilm einsammeln.
„Eigentlich bin ich Hacker. Aber man muss etwas zum Ausgleich tun. Und so bin ich beim Bierbrauen gelandet.“ Andreas Bogk hat Humor – und Geschäftssinn. 21.000 Euro sammelte er für sein Projekt zum traditionsgerechten Brauen des „vom Aussterben bedrohten“ Biers Berliner Weiße auf der Online-Plattform Inkubato ein. Crowdfunding oder Schwarmfinanzierung nennt sich die Fremdkapitalbeschaffung, die ohne Banken, Finanzberater & Co. auskommt.

Um Geld für ihr Projekt zu bekommen, veröffentlichen die Verantwortlichen eine Ausschreibung auf Internet-Plattformen. Wer vom Konzept überzeugt ist, gibt dem Unternehmen einen kleinen Teil der benötigten Summe und erhält dafür Gewinnbeteiligung oder Sachleistungen. Das wohl berühmteste Beispiel für erfolgreiches Crowdfunding ist die Kölner Brainpool TV, die innerhalb einer Woche eine Million Euro für einen Film über den Büro- Fiesling Bernd Stromberg einsammelte.

Das World Wide Web macht Finanzberatern zunehmend Konkurrenz, so lautet das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts You Gov. Denn die Kunden bringen ihrem Finanzberater nicht mehr Vertrauen als Vergleichsportalen oder Bewertungsplattformen im Internet entgegen. Junge internetbegeisterte Menschen sehen darin ein Geschäftsmodell. Mit Online-Plattformen ermöglichen sie Privatanlegern, ihr Geld selbstständig anzulegen und trotzdem von der Expertise anderer zu profitieren. Mit unterschiedlichen Methoden. Das Finanzportal United Signals beispielsweise vernetzt Finanzlaien mit Börsenprofis.

Jeder Experte stellt seine Handelsstrategie vor. Der Anleger wählt einen Profi, dessen Transaktionen dann automatisch auch auf seinem Konto ausgeführt werden. Corvin Schmoller, der im Mai 2009 die Online- Empfehlungsplattform Intelligent Recommendations gründete, setzt hingegen auf kollektive Intelligenz. Auf seiner Online-Plattform geben die Nutzer ihre Anlageempfehlungen ab. Diese werden ausgewertet und zu einer kollektiven Empfehlung verdichtet. Mit Erfolg: Das Musterdepot von Intelligent Recommendations liegt nach Schmollers Angaben rund 20 Prozent über den Vergleichsindizes.

5.100 Anleger nutzen das Angebot. Den gleichen Ansatz verfolgt Michael Thaler von der Fondsgesellschaft Top Vermögen, der den Mitmachfonds Multi- Structure Investor Aktien Global (WKN A1C VE2) auflegte. Anleger haben die Möglichkeit, online Kauf- oder Verkaufsempfehlungen abzugeben. Die Titel mit der höchsten Zustimmungsquote kommen ins Portfolio. Seit seiner Auflegung im Juni 2010 legte der Fonds rund 5 Prozent zu.

Online-Finanzplattformen auf einen Blick:

www.seedmatch.de/

www.inkubato.com/de


www.startnext.de/

www.united-signals.com/

www.intelligentrecommendations.com/

www.investtor.de/home/

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen
Tipps der Redaktion