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Marc Faber: Drei Überraschungen für 2014

Marc Faber
Marc Faber
Unsere 3 Überraschungen im Jahr 2014:

1. Goldpreis steigt um 20 Prozent

2. Die Zinsen fallen (zehnjähriger US Treasury fällt von 3 Prozent auf 2,2 Prozent)

3. Die Aktienmärkte korrigieren um 10 Prozent (S&P 500 fällt von 1.840 auf 1.620 Punkte)

Gold ist aus der Anlegergunst gefallen und es stellt sich die Frage, ob der Gold-Bullenmarkt nun vorbei ist? Wir denken, dass dies nicht der Fall ist. Dazu finden Sie untenstehend eine interessante Graphik aus Marc Faber‘s Gloom, Boom & Doom Report vom Dezember 2013.

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Interessanterweise bestand seit dem Jahr 2003 eine relativ enge Korrelation zwischen Gold und der Notenbankbilanz der amerikanischen Zentralbank (Fed). Trotz Tapering steigt die Notenbankbilanz weiter an und erreicht mit nun 4.000 Milliarden US-Dollar einen neuen Höchststand. Dennoch ist die Korrelation zwischen Gold und der Notenbankbilanz seit mehreren Monaten gebrochen: Gold fällt und hat im Jahr 2013 um beinahe 30 Prozent korrigiert.

Sind die Schuldenprobleme nun vorbei? Stehen wir unmittelbar vor einer neuen Phase von nachhaltigem Wirtschaftswachstum? Wäre es möglich, dass erneut deflationäre oder inflationäre Tendenzen aufkommen? Wir denken, dass die Welt sich stabilisiert hat und Verbesserungen zu erkennen sind, dennoch sind der Überoptimismus an den Aktienmärkten oder der Überpessimismus bei Gold wohl übertrieben.

Wir wären nicht erstaunt, wenn Gold entgegen der Prognosen einen substanziellen Anstieg sehen könnte. Bedenken Sie folgendes: für das Jahr 2013 lag die tiefste (nicht die höchste!) Goldpreis-Prognose einer Auswahl von Schweizer Bank-Analysten bei 1.650 US-Dollar Effektiv beendete Gold das Jahr 2013 dann bei 1.200 US-Dollar.

Wenn wir nun von den gleichen Analysten hören, dass Gold im Jahr 2014 eigentlich nur fallen kann, so werden wir hellhörig und stellen uns die Gegenfrage, ob der Pessimismus nun nicht zu groß sein kann.

Der Markt-Erwartung bei den Zinsen ist nach oben. Auch wir glauben, dass die langfristige Zinswende Realität ist und der Tiefpunkt im Sommer 2012 (zehnjährige US Treasuries bei 1,43 Prozent) nicht mehr unterschritten wird. Dennoch wäre es möglich, dass die Zinsen im Jahr 2014 entgegen der Erwartung fallen.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir seit dem Mai 2013 von 1,6 Prozent im 10Y UST auf nun 3 Prozent gestiegen sind. Würden nun aber die hohen Gewinnerwartungen bei den Aktien infolge einer sich erneut abkühlenden wirtschaftlichen Erholung oder eines unerwarteten exogenen Schocks enttäuscht, so wäre eine Flucht in Obligationen durchaus denkbar.

In unserer Zinserwartung halten wir einen Bereich von 2,2 Prozent bis 3,5 Prozent für möglich. Die Überraschung könnte nun aber sein, dass die Zinsen wirklich auf 2,2 Prozent sinken.

Die Aktienmärkte sind im Jahr 2013 primär aufgrund einer Bewertungsausweitung gestiegen. Diese dürfte nun abgeschlossen sein. Mangels Alternativen erwartet die Mehrheit der Marktteilnehmer einen weiteren Anstieg der Aktien.

Was würde nun aber bei plötzlich fallenden Zinsen passieren? Sollten die Renditen von 10 jährigen US Treasuries von aktuell circa 3 Prozent auf 2,2 Prozent fallen, was absolut möglich ist und die relativ stabile Korrelation zwischen der US-Aktienmarktentwicklung und den Renditen der 10Y UST bestehen bleiben, so könnte der S&P 500 Index von heute 1.840 auf 1.620 Punkte fallen.

Diese Korrelation kommt in der untenstehenden Darstellung gut zur Geltung.

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