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Philipp Vorndran „Die Angst vor einem Crash ist groß“

Philipp Vorndran
Philipp Vorndran
Jeder Investor, der sein Geld in Anleihen, Aktien oder Edelmetallen hatte, war bis Mitte Juli 2014 erfolgreich, sagt Philipp Vorndran, Chefstratege bei Flossbach von Stroch, in der „Halbzeitbilanz“ des Vermögensverwalters. „Er musste nur investiert sein“, betont er. „Und das ist leider die Krux.“ Die Angst vor einem großen Crash sei bei vielen Bürgern weiter stark ausgeprägt. Entsprechend würden weiter hohe Beträge in Festgeldern und Sparbüchern schlummern.

„4 Prozent und mehr waren allein mit deutschen Bundesanleihen zu erwirtschaften“, führt Vorndran aus. „Bei Aktien auf globalem Level mehr als 7 Prozent.“ Das seien solide Aufwärtsentwicklungen – Blasenstrukturen seien nicht zu erkennen.

„Wichtig war aber sich Anfang des Jahres gegen die Ratschläge vieler großer Häuser zu positionieren, die nicht müde wurden, anzukündigen, dass das Jahr 2014 ein Jahr für Europa wird, in dem europäische Aktien deutlich besser performen werden als die USA und man auf der Anleihen-Seite möglichst kurze Laufzeiten favorisieren sollte“, erklärt der Stratege weiter. „Es kam mal wieder anders als die Mehrheit es erwartet hatte: Amerika war der große Gewinner und der Dax unter den Aktienmärkten eine Enttäuschung - und bei den Anleihen war die Kunst, möglichst lange in den Laufzeiten investiert zu sein.“

In der zweiten Jahreshälfte 2014 erwartet Flossbach von Storch, dass das tiefe Zinsniveau die Aktienmärkte weiter nach oben treibt. Dies würden Unternehmen ausnutzen, um Übernahmen zu bezahlen. „Übernahmen und Aktienrückkäufe sind heute die Treiber der Bewertungen“, erklärt Vorndran. „Wir gehen davon aus, dass mittelfristig Aktien noch teurer werden.“

Auch bei den Anleihen sei die Zinskurve so gestaltet, dass es Sinn mache, länger laufende Anleihen gezielt beizumischen, um damit den Roll-Down-Effekt – also dass die Zinsen am kurzen Ende der Zinsstrukturkurve niedriger sind als am langen Ende – auszunutzen. „Qualität ist und bleibt das Stichwort“, betont er. Außerdem würden auch 10 Prozent physisches Gold weiter in jedes Portfolio gehören.

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