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Nasdaq und NYSE steigen in Digitalwährung ein Bitcoin wird seriös

Nasdaq OMX Group Inc. gab in dieser Woche bekannt, dass die Bitcoin-Handelsplattform von Noble Markets aus New York auf der X-Stream-Technologie von Nasdaq basieren wird. Noble benutzt somit dieselbe Software, die Wertpapierhandelsplätze rund um die Welt anwenden. Ein verwandtes System läuft am Nasdaq Stock Market, einer der größten Aktienbörsen der Welt.

Der Börsenbetreiber New York Stock Exchange hatte bereits im Januar in Coinbase investiert, eine andere Plattform für den Handel mit Bitcoins und Anbieter digitaler Wallets. An der Finanzierungsrunde war damals unter anderem auch die spanische Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) beteiligt gewesen.

Der Ruf der Märkte für den An- und Verkauf der digitalen Währung ist angeschlagen, seit mit Mt. Gox im Jahr 2014 eine der größten Bitcoin-Plattformen scheiterte. Mt. Gox musste Konkurs anmelden, nachdem Bitcoins des Betreibers und von Kunden verschwanden. Die Nutzung der Nasdaq-Software könnte dem Handelsplatz Noble eine größere Legitimität geben.

“Es ist eine Vertrauenserklärung in die Bitcoin- Technologie”, sagt Nicholas Colas, leitender Marktstratege bei Convergex Group im Gespräch mit Bloomberg. “Da nun große Organisationen die Technologie bereitstellen, bekommt man den Eindruck, dass Bitcoins weiter fortbestehen werden.”

Einige Bitcoin-Startups haben zwar ihre eigene Handelstechnologie entwickelt, doch das Nasdaq-System ist seit Jahren kampferprobt. Nasdaq stellt ihre Handelssoftware Unternehmen zur Verfügung, darunter auch der Japan Exchange Group Inc. und Singapore Exchange Ltd., die zu den größten Marktbetreibern in der Welt zählen.

“Nasdaq ist dafür offen, ihre Technologie auch anderen Bitcoin-Börsen zu liefern”, sagt Nasdaq-Sprecher Ryan Wells.

Noble wurde von John Betts gegründet, der in seiner Laufbahn auch für Goldman Sachs Group Inc., Morgan Stanley und UBS Group AG tätig gewesen ist. Während seiner Finanzkarriere habe er auch an der Gestaltung von Handelssystemen gearbeitet, sagt er im Interview mit Bloomberg. Seine Zeit bei den Finanzriesen könnte ein Hinweis darauf sein, dass Bitcoins an Reife gewinnen. Sein Hintergrund bildet nämlich einen starken Kontrast zu den Wurzeln von Mt. Gox, der ursprünglich ein Handelsplatz für Sammelkarten des Spiels “Magic: The Gathering” war.

“Als einer der weltweit führenden Technologieanbieter für Kapitalmärkte widmet sich Nasdaq der Entdeckung und Unterstützung neuer und aufkommender Technologien und Marktplätze”, wird Lars Ottersgård, Executive Vice President im Bereich Market Technology bei Nasdaq, in der Mitteilung vom Dienstag über die Noble-Partnerschaft zitiert. “Wir sind begeistert, mit den erfahrenen Branchenveteranen von Noble Markets zusammenzuarbeiten und freuen uns darauf, ihre hochaktuellen, neuen Anstrengungen langfristig zu unterstützen, um auf die Erfordernisse des digitalen Währungsraums einzugehen.”

Ins Leben gerufen wurden Bitcoins im Jahr 2008 von einem Programmierer oder einer Programmierer-Gruppe unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto. Seitdem ist das Interesse an der virtuellen Währung gestiegen, auch bei Händlern rund um die Welt. Es gibt keine zentrale Stelle für die Bitcoin-Ausgabe. Alle Transaktionen werden über eine öffentliche Datenbank verifiziert, bei der die Nutzer anonym bleiben.

Die Einbindung der Nasdaq ist ein gutes Zeichen, erklärt der Risikokapitalgeber Adam Draper, der in Bitcoin-Startups investiert. Dies zeige ganz klar, die Nasdaq gehe davon aus, dass “Bitcoins weiter Bestand haben werden”.

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