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Studie Lernen die Deutschen die Aktie doch noch lieben?

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Die Zahl der Aktienanleger sinkt. Allein im Jahr 2014 kehrte fast eine halbe Million Anleger der Aktienanlage den Rücken. Aktie und Aktienfonds spielen mit einem Anteil am Geldvermögen von gerade einmal gut 7 Prozent eine vernachlässigbare Rolle.

Doch woran liegt das. Dieser Frage gingen das Deutsche Aktieninstitut (DAI) und die Börse Stuttgart in einer Umfrage nach. Dabei wurden mehr als 2.000 Personen - davon 241 Aktienbesitzer (11,9 Prozent) - befragt.

Das Ergebnis: Es gibt viele hartnäckige Vorurteile und Fehleinschätzungen, die den Bundesbürgern die Lust auf Aktienanlagen gehörig verderben. Besonders hartnäckig halten sich demnach die Vorurteile, dass die Aktienanlage gute wirtschaftliche Kenntnisse voraussetzt (74 Prozent der Befragten), bei kleineren Anlagebeträgen nicht sinnvoll ist (55 Prozent), nicht einfach ist (50 Prozent) sowie unsicher und riskant ist (44 Prozent).

 

Vorurteile sind schuld

Aus diesen Vorurteilen resultiert eine spürbare Zurückhaltung gegenüber der Aktienanlage. 55 Prozent der Befragten würden von einem fiktiven Geldbetrag in Höhe von 10.000 Euro und bei einem Anlagehorizont von 25 Jahren keinen einzigen Cent in Aktien oder Aktienfonds investieren. 

Umgekehrt zeigen aber immerhin 45 Prozent Interesse an einer langfristigen Aktienanlage, was deutlich über dem tatsächlichen Anteil der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer in der gesamten Bevölkerung in Deutschland liegt. Dieser beträgt derzeit 13,1 Prozent. „Es ist also Potential vorhanden, das erschlossen werden kann“, folgern die Forscher.

Kaufe Aktien und rede darüber 

Die Antworten der Aktienbesitzer unterscheiden sich deutlich von denjenigen, die keine Aktien oder Aktienfonds halten. Im Vergleich zu Nicht-Aktienbesitzern schätzen sie die Eigenschaften der Aktienanlage öfter objektiv und eher richtig ein. Außerdem gewichten sie die Aktie bei langfristigen Anlageentscheidungen deutlich höher. Aktienerfahrung prägt also offenbar das Bild eines Aktieninvestments positiv.

Nicht ganz zwei Drittel der Aktienbesitzer (62 Prozent) sprechen auch im privaten Umfeld zumindest gelegentlich über Aktien oder Aktienfonds. Bei zwei Drittel der Nicht-Aktienbesitzer (67 Prozent) sind Aktieninvestments dagegen im Gespräch mit Freunden, Bekannten oder der Familie überhaupt kein Thema.

Finanzkrise ließ Anleger verstummen

Die Finanzkrise hat die Offenheit, im privaten Bereich über Aktien und Aktienfonds zu sprechen, verringert. Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) kommt seltener auf dieses Thema – und zwar weitgehend unabhängig davon, ob es sich bei den Befragten um Aktienbesitzer handelt oder nicht. „Nachdem sich bereits die Banken und Sparkassen aufgrund der Regulierung zunehmend aus der Aktienberatung zurückziehen, wird durch die geringere Zahl an privaten Gesprächen über Aktien ein weiterer Katalysator für die Aktienkultur schwächer“, vermuten die Forscher.

Allen Rekordständen des DAX und der schnellen Erholung der Aktienkurse nach

2008 zum Trotz hat die Finanzkrise auch die Einstellung zur Aktienanlage verschlechtert.

Knapp ein Drittel der Befragten (31 Prozent) denkt heute schlechter über Aktien

als zuvor, während lediglich drei Prozent eine bessere Meinung haben. „Das Risiko kurz- bis mittelfristiger Schwankungen der Aktienkurse verunsichert die Menschen offenbar stärker als die Chance auf langfristig überlegene Renditen“, so die Studienautoren. Anlass zur Hoffnung

Das Fazit, das die Forscher vom Deutschen Aktieninstitut aus den Studienergebnissen ziehen, gibt indes Anlass zur Hoffnung. Der sehr niedrige Prozentsatz der Aktienanleger in Deutschland lasse sich zu einem wesentlichen Teil durch die Unsicherheit erklären, schreiben sie. „Auf der anderen Seite schätzen viele Befragte die Eigenschaften der Aktienanlage durchaus richtig ein, so dass die Basis für eine verbesserte Aktienkultur in Deutschland besser ist als ein erster Blick auf die Antworten vermuten lässt“.

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