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Fosun Großaktionär will BHF Bank übernehmen

Nach Hauck & Aufhäuser greift die chinesische Beteiligungsfirma Fosun jetzt auch nach der BHF Bank
Nach Hauck & Aufhäuser greift die chinesische Beteiligungsfirma Fosun jetzt auch nach der BHF Bank
Wer gedacht hat, dass die chinesische Beteiligungsfirma Fosun nach dem Abgang von BHF-Chef Björn Robens und der Übernahme von Hauck & Aufhäuser einfach auf eine andere Privatbank in Deutschland setzen würde, irrt. Die Chinesen haben den Aktionären der Bankengruppe BHF Kleinwort Benson ein Übernahmeangebot vorgelegt.

Demnach bietet die luxemburgische Fosun-Tochter Billion Eastgate für BHF Kleinwort Benson 5,10 Euro je Aktie. Direkt oder indirekt besitzen die Chinesen bereits knapp 30 Prozent an der Gruppe. In anderen Händen befinden sich noch 97,6 Millionen Aktien, die demnach Fosun rund 500 Millionen Euro wert sind.

Feindliche Übernahme

Das Übernahmeangebot entspricht einem Aufschlag von rund 10 Prozent zur letzten Preisfeststellung, bevor am Freitagmitttag die belgische Börsenaufsicht FSMA den Handel der Aktie von BHF Kleinwort Benson aussetzte. Aus einem Schreiben der BHF Kleinwort Benson Group geht hervor, dass der Verwaltungsrat um Leonhard Fischer vom Angebot seitens Fosun zuvor nicht informiert worden war.

Nun steht Fischers Werk der vergangenen Jahre zur Disposition. Er hatte ein Finanzkonglomerat aus BHF-Bank, der ehemaligen Dresdner-Tochter Kleinwort Benson und einer Beteiligung an der Quirin Bank geformt. Im März erst hatte man den Holding-Namen RHJ International durch BHF Kleinwort Benson Group ersetzt. Zuletzt verwaltete die Gruppe 58,7 Milliarden Euro Kundengelder.

Über das Kaufangebot entscheiden nun die Großaktionäre der BHF-Kleinwort-Benson-Gruppe. Dazu zählen die französische Privatbank Odde, die Beteiligungsgesellschaft Aqton von BMW-Erben Stefan Quandt (11 Prozent) und die Fondsgesellschaften Franklin Templeton (mehr als 15 Prozent) und Blackrock (knapp 10 Prozent).

Die Vorgeschichte

Dem Übernahmeangebot vorausgegangen war der Abgang von BHF-Vorstandschef Björn Robens der ein gutes Verhältnis zu Fosun-Chef Guo Guangchang haben soll. Robens und Verwaltungsratschef Fischer hingegen wird in Bankenkreisen ein nachhaltig gestörtes Vertrauensverhältnis nachgesagt.

Mitte Juni wurde Robens mit sofortiger Wirkung freigestellt. Ihm werden geschäftliche Alleingänge vorgeworfen, wie das „Manager Magazin“ berichtete. Anfang Juli folgte der Kauf der Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser durch Fosun für 210 Millionen Euro, der noch der Genehmigung durch die Bafin bedarf.

Sollte letztere erfolgen und den Chinesen die Übernahme der BHF-Bank gelingen, hätten sie erheblichen Anteil am deutschen Privatbankenmarkt. Fosun erklärte jedoch, die Marken eigenständig weiterführen zu wollen. Für BHF könne man eine Perspektive mit dem besseren Zugang zum chinesischen Markt bieten. Ebenso hatte die Firma auch die Übernahme von Hauck & Aufhäuser begründet.

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