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Euro-Bären wittern Morgenluft Schickt Draghi den Euro auf Parität zum Dollar?

Analyst Lee Hardman von Bank of Tokyo-Mitsubishi UFJ in London bekräftigte sogleich seine Prognose, dass die europäische Gemeinschaftswährung innerhalb von zwölf Monaten auf Parität zum Dollar sinken wird. Auch Analysten von Deutsche Bank und Citigroup gehen von einer Abschwächung auf Parität zum Dollar aus.

Eine schwächere Währung soll dabei helfen, dass die Verbraucherpreise nicht sinken und die Produktivität steigt. Der Euro hatte sich in jüngster Zeit überraschend zu einem „sicheren Hafen“ aufgeschwungen. Die Währung gewann in den letzten vier Wochen mehr als zwei Prozent gegenüber einem Korb aus zehn Industrieländerwährungen. Was die Investoren anlockte, war der rekordhohe Leistungsbilanzüberschuss des Euroraums.

„Die längerfristigen Risiken für den Euro zeigen eindeutig abwärts, weil die EZB erwägt, länger an QE festzuhalten“, sagte Valentin Marinov, Leiter G10-Währungen bei der Corporate and Investmentbanking-Sparte von Crédit Agricole in London.

Der Euro notierte am Freitag gegen 11:45 Uhr MESZ bei 1,1141 Dollar 0,2 Prozent fester, nachdem er am Donnerstag um bis zu 1,3 Prozent auf 1,1087 Dollar nachgegeben hatte.

Die Anzeichen mehren sich, dass der Euro weiter nachgeben wird. Am Donnerstag verteuerten sich die Prämien für Optionen, die Investoren gegen eine weiteren Rutsch der Gemeinschaftswährung absichern, im Vergleich zu Optionen zum Schutz vor einem Anstieg, wie die Ein-Monats Risk-Reversals zeigten.

Bislang hatten die Maßnahmen der EZB, darunter das Anleihekaufprogramm im Volumen von 60 Milliarden Euro monatlich, dabei geholfen, den Euro schwach zu halten. Von Dezember 2014 bis Juli 2015 verlor die Währung über neun Prozent auf unter 1,05 Dollar. Auch ein Messwert für die Inflationserwartungen des Marktes war gestiegen.

Dann überlagerten globale Ereignisse die Maßnahmen der EZB. Der Euro kletterte bis auf 1,17 Dollar als ihn Investoren zum sicheren Hafen erkoren. Zudem sank der fünfjährige Fünf-Jahres Inflations-Swapsatz - ein Messwert, den Draghi als Benchmark für den Inflationsausblick des Euroraums verwendet - im August auf 1,6 Prozent.

„Viele Zentralbanken haben darauf abgezielt, ihre Währungen schwach zu reden, während sie darauf hinweisen, dass dies kein Ziel ihrer Geldpolitik ist“, sagte Michael Ingram, Marktstratege bei BGC Partners in London. „Die EZB ist da keine Ausnahme. Eine Währungsabwertung ist einer der wenigen verlässlichen Reflations-Hebel, die den Geldpolitkern offen stehen.“

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