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Altersvorsorge Vier Schritte, die Ihren Kunden den Einstieg erleichtern

Andreas Mittler, Leiter des institutionellen Vertriebs für den deutschen Sprachraum und Osteuropa bei Russell Investments und Mitglied beim CFA Institute
Andreas Mittler, Leiter des institutionellen Vertriebs für den deutschen Sprachraum und Osteuropa bei Russell Investments und Mitglied beim CFA Institute
Die Jahresbefragung der Mitglieder des CFA Institute – einem globalen Non-Profit Berufsverband für Investment Manager, Finanzanalysten und professionelle Anleger – ergab: 34 Prozent der befragten Investment Professionals sehen in möglichen Rentenausfällen gekoppelt an unzureichende Vermögensrücklagen und dem demografischen Wandel die größten unterschätzten Risiken für den internationalen Kapitalmarkt. Zwischen Werten von 31 Prozent im Asien-Pazifik-Raum und 37 auf dem amerikanischen Kontinent, herrscht rund um den Erdball große Einigkeit in dieser Sache: Die langfristige Stabilität der bestehenden Rentensysteme ist inzwischen zu einem globalen Problem geworden.

Als Verband sehen wir in diesen Ergebnissen einen klaren Auftrag, das Thema Altersvorsorgesicherheit in den Fokus zu rücken. Das CFA Institute hat deshalb gemeinsam mit Mercer unterschiedliche Rentensysteme weltweit analysiert und auf dieser Basis die 10 Grundprinzipien eines idealen Rentensystems herausgearbeitet. Dazu gehören unter anderen:

1.    Eine von Regierungen und Arbeitgebern unabhängige Verwaltung der Rentenkassen

2.    Steuerliche Vergünstigungen für Altersvorsorgerücklagen

3.    Das Zusammenspiel von vier Finanzierungs-Säulen:  
 
       •    Staatliche Grundversorgung zur Sicherung eines Mindesteinkommens im Alter
       •    Gesetzliches, an die Arbeitsjahre gekoppeltes Rentensystem mit Pflichtbeiträgen
       •    Freiwillige betriebliche oder private Altersvorsorge
       •    Ersparnisse außerhalb des Rentensystems



Zwar sind diese Kriterien in Deutschland erfüllt, dennoch besteht auch hier Nachholbedarf, wie die Einschätzungen unserer deutschen Verbandsmitglieder unterstreichen.

So empfehlen CFA Institute und Mercer unter anderem, dass zur Erhaltung eines dauerhaft tragfähigen Rentensystems ein gradueller Wechsel von einer umlagefinanzierten gesetzlichen Rentenversicherung hin zu einer kapitalgedeckten vollzogen werden sollte. Ob dieser Systemwechsel auch für Deutschland erforderlich ist, wird bereits seit längerem diskutiert und bleibt weiterhin zu klären. Doch in jedem Fall muss die Frage nach einer nachhaltig gerechten Verteilung von Kosten und Leistungen unter den Generationen auch hierzulande adressiert werden. Diese ist ein weiterer Kernbestandteil des „idealen Rentensystems“.

Zudem sollte in Deutschland ein besonderes Augenmerk auf die private Altersvorsorge gelegt werden. Erst kürzlich errechnete das Center for Financial Studies (CFS) der Goethe-Universität Frankfurt, dass ein um 2 Prozentpunkte niedrigerer Zins deutsche Sparer binnen 5 Jahren insgesamt EUR 227 Milliarden kostet. Auf den einzelnen Haushalt umgelegt, sind das EUR 5.600. Bei dauerhaft niedrigen Zinsen reichen die „klassischen“ Sparpläne, die hierzulande stark verankert sind, nicht mehr aus. Kleinanleger, gerade diejenigen mit langem Zeithorizont bis zum voraussichtlichen Renteneintrittsalter, müssen auf diversifizierte, langfristige und renditeträchtigere Investments setzen. Damit steigt der Bedarf nach Aufklärung zu Aktien und alternativer Anlageformen.

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