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Alternativen zur BU Für wen sich Erwerbsunfähigkeits- und Grundfähigkeitspolicen lohnen

Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg
Michael Franke, Geschäftsführer von Franke und Bornberg
Und dann der Schock: Unfall oder Krankheit können das ganze Leben auf den Kopf stellen. Die Betroffenen und ihre Familien sind dann emotional extrem belastet, und die Frage, woher künftig das Geld kommen soll, wenn das Arbeitseinkommen wegfällt, kann schnell überfordern. Versicherer wie Verbraucherschützer halten das Absichern der Arbeitskraft deshalb für elementar. Jedoch gab es lange ein Problem: „Zwischen Berufsunfähigkeit und Unfallversicherung klaffte schon immer eine riesige Lücke“, erklärt Michael Franke vom Analysehaus Franke und Bornberg. Denn eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) bekomme nicht jeder, und Unfälle seien nur für etwa 10 Prozent der BU-Fälle verantwortlich, so der Experte weiter.

Seit einigen Jahren gibt es deshalb die Grundfähigkeitsversicherung. Sie soll Arbeitnehmer zumindest beim Verlust von grundlegenden Fähigkeiten wie Hören, Sehen, Sprechen oder Greifen einen Lohnersatz sichern. Pluspunkt: Die Rente wird gezahlt, unabhängig davon, ob der Betroffene theoretisch noch arbeiten könnte oder nicht. Franke: „Je nach Produkt müssen als Leistungsvoraussetzung eine bis drei dieser Fähigkeiten verloren gehen. So kann schon eine schwere Arthrose im Schultergelenk dazu führen, dass der Arm nicht mehr zu gebrauchen ist, was bei Top-Produkten schon zur Leistung führt. Deshalb eignet sich die Grundfähigkeitsversicherung besonders für Handwerker.“



Das ist ein großer Vorteil des Produkts, wie Altersvorsorge-Spezialist Dirk Kober vom Maklerpool BCA erläutert: „In der Regel sind der Gesundheitsfragenkatalog und die Risikoprüfung innerhalb eines Antrags für eine Grundfähigkeitsversicherung weniger streng als im BU-Bereich.“ Deshalb ermöglicht sie gerade Risikoberufsgruppen wie Bergleuten, Gerüstbauern und eben Handwerkern oder aber Kunden mit Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf- oder psychischen Beschwerden auch dann noch eine alternative Absicherungschance, wenn der BU-Antrag bereits abgelehnt wurde oder der Beitrag zu teuer wäre. Kristof Kwidzinski, Versicherungsspezialist bei der Finanzberatung Plansecur, ergänzt: „Unsere erste Wahl für die Arbeitskraftabsicherung ist zwar eine vollwertige BU, für risikobehaftete Berufe ist die Absicherung über eine Grundfähigkeitsversicherung aber natürlich besser als gar keine Absicherung.“

Doch auch Versicherer ordnen dem selbstständigen Schutz von Grundfähigkeiten eine eher untergeordnete Rolle zu. Das zeigt die Tatsache, dass bislang nur wenige Anbieter wie Volkswohl Bund oder Nürnberger diese Produkte im Programm haben. Welche Policen empfehlenswert sind, zeigt ein aktuelles Rating von Franke und Bornberg (siehe Tabelle).



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