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PKV-Vertrieb: Unabhängige Vermittler holen auf

Foto: Fotolia
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Das zeigt der aktuelle Vertriebswege-Survey der Unternehmensberatung Towers Watson. Die AO bleibt danach stärkster Absatzkanal sowohl für Krankenvoll- als auch für -zusatzversicherungen. In der Vollversicherung musste sie zwar Verluste gegenüber dem Vorjahr hinnehmen, liegt aber mit 46,1 Prozent weiterhin an der Spitze (48,9 Prozent).

Die verlorenen Marktanteile konnten die unabhängigen Vermittler im Wesentlichen für sich gewinnen und liegen nun mit 42,7 Prozent (40,4 Prozent) nur noch 3 Prozentpunkte hinter der AO. Die übrigen Vertriebswege – der gebundene Strukturvertrieb, Banken und der Direktvertrieb – spielen beim Verkauf von Vollversicherungen keine nennenswerte Rolle und veränderten sich kaum.

„Auch wenn die unabhängigen Vermittler in den vergangenen Jahren kontinuierlich ihre Anteile an den Vertriebswegen ausbauen konnten, ist eine Abschwächung dieses Trends durchaus möglich, dafür könnten die Beschränkung der Provisionshöhe und die Verlängerung der Provisionshaftungszeit ab April 2012 sorgen“, so Ulrich Wiesenewsky, bei Towers Watson verantwortlich für die Vertriebswege-Surveys aller Sparten. 

Zusatzversicherung: AO konnte wieder Anteile gewinnen

Im Bereich der Zusatzversicherung konnten sowohl AO (40,8 Prozent) als auch unabhängige Vermittler (32,2 Prozent) knapp 2 Prozent Marktanteil hinzugewinnen. Verluste musste dagegen vor allem der gebundene Strukturvertrieb hinnehmen und sank auf 3,6 Prozent. Drittstärkster Absatzweg für Zusatzversicherungen ist der Direktvertrieb (9,8 Prozent). Der hohe Anteil dieses Vertriebswegs rührt von den einfacheren Produkten, beispielsweise Zahn- oder Krankenhauszusatzversicherungen: Sie können unkompliziert über das Internet und andere Direktmedien abgesetzt werden.

In der Zusatzversicherung erwarten die Teilnehmer daher auch eine positive Entwicklung des Neugeschäfts, vor allem bei Pflegeprodukten und Zahnversicherungen. Anders bei der Vollversicherung: „Alarmierend ist dagegen der Rückgang der Neugeschäftserwartung des Marktes bei einem Großteil der Teilnehmer“, sagt Christian Hildenbrand, Studienautor und Berater bei Towers Watson. „Die Entwicklung der Vollversicherung wird zunehmend zurückhaltend gesehen, nur bei der Zusatzversicherung sehen die Versicherer noch Wachstumspotenzial.“

Ausblick: Unwägbarkeiten machen Branchenteilnehmer pessimistisch

Die Erwartung der Studienteilnehmer an die Neugeschäftsentwicklung des Marktes für die nächsten drei Jahre fällt nach Jahren der positiven Erwartungen zum ersten Mal negativ aus: 80 Prozent der Teilnehmer rechnen mit einem Rückgang des Neugeschäfts in der Vollversicherung. Noch im Vorjahr rechnete kein Teilnehmer mit einem Rückgang, sondern entweder mit gleichbleibendem oder sogar steigendem Neugeschäft. 

„Befeuert wird diese negative Einschätzung von der anhaltenden öffentlichen Debatte um die gesetzlichen Rahmenbedingungen bis hin zur Abschaffung der PKV“, so Wiesenewsky. „Dies führt zu Unsicherheit bei Kunden und Unternehmen.“

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