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Assekurata Marktausblick Krankenversicherer müssen Tarifwechsel vereinfachen

Die Beitragsanpassungen in der privaten Krankenversicherung (PKV) sind so niedrig wie selten. Heißt: Die Kosten für privat Versicherte steigen zwar an, jedoch nur in geringem Maße. Sowohl im Beihilfe- (0,9 Prozent) als auch im Normalgeschäft (1,5 Prozent) fiel das Plus bei den von Assekurata gerateten Gesellschaften im Schnitt moderat aus (siehe Grafik). Trotzdem sind insbesondere ältere Versicherte mit der Entwicklung ihrer Beiträge unzufrieden, wie die Rating-Agentur Assekurata bei Umfragen für ihren Marktausblick zur Krankenversicherung herausgefunden hat.



Diese Unzufriedenheit macht sich in der Zahl privat vollversicherter Personen in Deutschland bemerkbar. So waren Ende 2013 ganze 66.300 Personen weniger vollversichert als noch im Vorjahr, was einem Rückgang von 0,74 Prozent entspricht. Dafür haben Versicherte im vergangenen Jahr 461.000 Zusatzversicherungen abgeschlossen, beliebt war insbesondere der Pflege-Bahr. Die Zahlen lassen vermuten, dass viele Versicherte ihre PKV durch eine gesetzliche Versicherung in Verbindung mit Zusatzversicherungen ersetzen.

Eigentlich ist ein Austreten aus der PKV aber gar nicht erforderlich. Das Tarifwechselrecht nach Paragraf 204 VVG erlaubt es Versicherten unter anderem, in gleichartige Tarife bei ihrem derzeitigen Versicherer zu wechseln und so weniger Beiträge zu zahlen – wobei geringere Beiträge in der Regel nur durch geringere Leistungen zu erzielen sind, darüber müssen sich die Versicherten im Klaren sein.

Einziges Problem dabei sei, so die Assekurata, dass viele Versicherte nicht ausreichend über ihre Rechte beim Tarifwechsel informiert seien. Hier fordert die Rating-Agentur mehr Transparenz und sieht Versicherer in der Pflicht. Versicherungen sollten über Wechselmöglichkeiten Auskunft geben, auch wenn ein Wechsel dazu führt, dass die Beiträge sinken.

Obwohl es in der PKV Verbesserungspotenzial gibt, geht die Assekurata von einer guten Position der privaten Versicherer im Markt aus. Im Vergleich mit der gesetzlichen Krankenversicherung, bei der ab 2015 von Zusatzbeiträgen auszugehen sei, habe die PKV derzeit ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Assekurata erwartet aber nicht, dass die Anpassungssätze in der PKV auf Dauer so niedrig bleiben. Druck besteht vor allem wegen der aktuellen Kapitalmarktsituation. „Wir rechnen damit, dass in den nächsten beiden Jahren fast alle Unternehmen den Rechnungszins im Bestand absenken werden“, so Gerhard Reichl, Fachkoordinator Krankenversicherung der Assekurata, der dem Ganzen aber auch etwas Positives abgewinnen kann. „Auch wenn dies aktuell zu Beitragserhöhungen führt, dienen die steigenden Überzinsergebnisse zur Beitragsstabilisierung im Alter.“

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