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Finanzierung der Krankenkassen Der Zusatzbeitrag in der GKV könnte auf 35,4 Prozent klettern

Trotz boomenden Arbeitsmarkts und Beitragseinnahmen ist es um die Finanzen der Krankenkassen nicht gut bestellt. Die Zusatzbeiträge sind bei zwei Drittel der Kassen gerade gestiegen. 2017 steht die nächste Erhöhungsrunde an. 

Und wer muss das Loch stopfen? Arbeitnehmer und Rentner. „Der Arbeitgeber-Beitrag ist seit 2015 bei 7,3 Prozent des Bruttolohns eingefroren worden. Die Arbeitnehmer tragen weitere 7,3 Prozent – und allein den Zusatzbeitrag, über den alle künftigen Kostensteigerungen aufgefangen werden“, schreibt die Ökonomin Antje Höning in ihrer Kolumne bei RP Online.

Da sei es kein Wunder, dass Politiker wie Sozialministerin Andrea Nahles und viele Kassen eine Rückkehr zur vollen Parität fordern. Denn die Ausgaben steigen dank medizinischen Fortschritts und Alterung der Gesellschaft immer weiter. „Wenn nichts geschieht, wird der Gesamtbeitrag bis 2050 auf 50 Prozent steigen, schätzt die Techniker Krankenkasse. Nach dem herrschenden System würde das einen Zusatzbeitrag von 35,4 Prozent (!) bedeuten.“

Trotzdem hält die Volkwirtin die Rückkehr zur Parität für falsch – sie würde das eigentliche Problem nicht lösen, meint sie. „Schon jetzt sind Arbeitsplätze in Deutschland mit Sozialabgaben von stolzen 42 Prozent belastet. Wenn die Betriebe nun auch noch den medizinischen Fortschritt mitfinanzieren sollen, wird Arbeit noch teurer“. Studien hätten gezeigt, dass die eine Steigerung der Abgabenlast um einen Prozentpunkt rund 100.000 Jobs koste.

Statt also Arbeitgeber zu belasten, empfiehlt Höning, dass bei den Kosten des Gesundheitssystems angesetzt werden sollte. „Wann werden endlich die vielen überzähligen Kliniken geschlossen? Wann werden den forschenden Pharmaherstellern endlich die Mondpreise verboten, die sie in keinem Land sonst nehmen dürfen?“, fragt die Ökonomin.

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