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Aktualisiert am 28.01.2020 - 10:24 Uhrin ETFs & IndexfondsLesedauer: 4 Minuten

Ishares-Chef: „Wir wollen nicht die Fehler der Zertifikatebranche begehen“

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Klee: Die ETF-Weltkarte hat noch einige weiße Flecken, speziell bei Rentenfonds und exotischen Länderindizes. Die werden wir abdecken. Außerdem wollen wir unabhängig von neuen Produkten unsere Vertriebsbasis verbreitern. Ich glaube, wir sind eine der wenigen ETF-Gesellschaften, die den Privatanleger noch als Kunden hochhält. DAS INVESTMENT.com: Mit bisher mäßigem Erfolg. Privatanleger haben sich noch immer nicht für ETFs erwärmt. Klee: Richtig, es gibt nach wie vor das große Hindernis in Deutschland: die niedrige oder gar nicht vorhandene Vertriebsmarge. Deshalb vertreiben bisher nur Honorarberater, Broker und Direktbanken unsere Produkte aktiv an Privatanleger. DAS INVESTMENT.com: Kennen Sie einen Ausweg? Klee: Wir wollen diese Vertriebskanäle durch Schulungen und Vertriebsaktionen unterstützen. Wir setzen auf Ausbildung und Marketing. Provisionen in Form von Kickbacks lehnen wir dagegen ab. Die große Wende kann aber von Seiten der Gesetzgebung kommen. DAS INVESTMENT.com: Wie sollte die aussehen? Klee: Durch verstärkte Transparenzregelungen und Anlegerschutz. In manchen anderen Ländern sind Ausgabeaufschläge bereits verboten worden, ETFs müssen in Beratungen empfohlen werden, und Berater müssen Interessenkonflikte offenlegen. Das sind alles Maßnahmen, die den Absatz von ETFs fördern würden. DAS INVESTMENT.com: Kommen wir zu der Frage, ob ETFs ihren Index immer komplett nachbauen sollten. Die Alternative ist ein beliebiges Portfolio, und die Indexentwicklung kommt über ein Tauschgeschäft, einen Swap, in den Fonds. Braucht man noch voll replizierende ETFs, nachdem Swap-ETFs neuerdings zusätzlich besichert werden? Klee: Grundsätzlich finde ich, dass dieser Konflikt überstrapaziert wird. Aber um auf die Frage zu antworten: Ja, viele Anleger wollen nach wie vor voll replizierende ETFs. Sie wollen Transparenz, Ehrlichkeit und Einfachheit, und das bekommen sie nur, wenn in dem ETF auch dasselbe drin ist wie im Index. DAS INVESTMENT.com: Sie bezahlen diesen Wunsch mit höheren Kosten und erhöhter Abweichung vom Index. Klee: Das ist so nicht richtig. Unsere Analysen zeigen, dass es keine Faustregel gibt, wonach swap-basierte ETFs den Index besser tracken als voll replizierende Fonds. DAS INVESTMENT.com: Auch Sie haben Swap-ETFs im Angebot.
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