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in AltersvorsorgeLesedauer: 2 Minuten

IVFP-Chef „Ich sehe 3 Innovationen bei Indexpolicen"

Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP). Der Diplom-Mathematiker ist Fachautor und Referent für die Themen Altersvorsorge und Financial Planning.
Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge- und Finanzplanung (IVFP). Der Diplom-Mathematiker ist Fachautor und Referent für die Themen Altersvorsorge und Financial Planning.
DAS INVESTMENT: Sind Indexrenten das Trendprodukt auf dem Markt?

Michael Hauer: Die Anzahl hat sich in den letzten beiden Jahren fast verdreifacht. Mittlerweile gibt es 14 Anbieter, und es werden weitere folgen. Die Policen unterscheiden sich dabei deutlich im Detail, in ihrer Grundfunktionalität jedoch kaum. Die Anbieter entwickeln ihre Produkte kontinuierlich weiter.

Welche Innovationen beobachten Sie?

Hauer: Ich sehe drei maßgebliche Entwicklungen: Zum einen gibt es Produkte, die nicht mehr auf die Performance eines einzigen Index setzen, sondern auf ein diversifiziertes Anlageportfolio. Seit diesem Jahr basieren Indizes zudem auf Multi-Asset-Ansätzen mit dem Ziel, abhängig von der Marktlage in verschiedene Anlageklassen zu investieren. Neu sind auch zusätzliche Renditechancen. Der Kunde kann einen Teil seiner bisher erzielten Gewinne dafür nutzen, die Beteiligung am Index deutlich zu erhöhen. Eine dritte Innovation ist die indexgebundene Rentenphase. Der Kunde hat die Möglichkeit, auch während der Auszahlphase von den Wertentwicklungen der Kapitalmärkte zu profitieren. Eine aus meiner Sicht längst überfällige Entwicklung.

Aus dem Markt kommt die Kritik, die Renditen seien zu stark gedeckelt. Stimmt das Ihrer Meinung nach?

Hauer: Die Renditebeschränkung ist notwendig, um Verluste in schlechten Börsenjahren auszuschließen. Maßgeblich für deren Höhe ist die Überschussbeteiligung. Sinkt sie, verringert sich in der Regel die Beteiligung am Index. In unseren Untersuchungen hat sich aber gezeigt, dass die durchschnittliche Indexrendite größer war als die sichere Verzinsung.

Will der Kunde Garantien, oder kann man bei ihm Mut zum Risiko wecken?

Hauer: Eine aktuelle Umfrage unseres Instituts zeigt, dass 54 Prozent Wertschwankungen ablehnen. Weitere 24 Prozent möchten zumindest die eingezahlten Beiträge wieder zurück. Indexpolicen sind ein erster Schritt zur Teilnahme an den Kapitalmärkten. Das Garantieniveau ist hoch, das Risiko negativer Wertschwankungen ausgeschlossen. Für Kunden mit größerer Risikobereitschaft bietet der Markt andere Produkte.

Wie sieht die Zukunft aus?

Hauer: Will der Kunde die Rentenlücke im Alter schließen, muss er zukünftig entweder deutlich mehr Geld investieren oder auf einen Teil seiner Garantien verzichten. Hier bieten erste Indexpolicen einen zusätzlichen Renditemotor. Neben den Überschüssen werden Teile des Kapitals eingesetzt, um die Renditechancen zu erhöhen.

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