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Jim O’Neill: „China ist ein größeres Problem als Griechenland“

Jim O’Neill
Jim O’Neill
Während ganz Europa über die Griechenland-Krise spricht, betrachtet der GSAM-Chef Jim O’Neill die massiven Preissteigerungen in China als ein weitaus größeres Problem. „China sollte seine Inflation möglichst bald in den Griff bekommen“, sagt der Bric-Erfinder. Andernfalls wären die Auswirkungen auf die Weltwirtschaft katastrophal.

Neben den Krisen-Meldungen über die hochverschuldeten europäischen Staaten trugen laut O’Neill auch die Wirtschaftsdaten aus der Volksrepublik, die unter anderem durch die hohen Wertverluste der Nationalwährung Yuan schwächer als erwartet ausfielen, zum jüngsten Einbruch an den internationalen Finanzmärkten bei. Schließlich vertrauen die Industrieländer auf die Wachstumsstärke Chinas, die seit 2010 als die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt gilt. Sollten diese Erwartungen nicht erfüllt werden, stürzen diese Länder in eine Rezession.

Europa: keine Schuldenkrise im klassischen Sinn

Die Situation in Europa sei keine Schuldenkrise im klassischen Sinn, erklärte O’Neill auf einer Veranstaltung der Handelsorganisation UK Israel Business in London. Der Markt habe allmählich realisiert hat, dass die Währungsunion nicht funktioniere. Die Probleme der Eurozone resultieren überwiegend aus dieser Erkenntnis. Die Staatsverschuldung der Euro-Länder, die im Schnitt unter der der USA liegt, spiele hingegen lediglich eine untergeordnete Rolle.

Er begrüßte die Idee der Euro-Bonds, die er als einen Schritt in Richtung einer europäischen Fiskalunion und eine „logische Lösung der Probleme in der Region“ bezeichnete.

Israel: Wer Chaos im eigenen Land hat, versteht die Märkte besser

Darüber hinaus bezeichnete O’Neill Israel als einen der größten Nutznießer des Wachstums in den Schwellenländern. Die Geschäftsleute in dem nahöstlichen Land verstünden das Wesen der globalen Wirtschaft, die ständig in Bewegung ist und sich verändert, „ein Stückchen besser“ als ihre Kollegen in anderen Ländern. Das liege zum einen an dem großen Emigranten-Anteil – rund 20 Prozent der jüdischen Bevölkerung in Israel stammen aus Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Zum anderen erlauben das „außergewöhnliche Chaos und die Unsicherheit“, die das Land beherrschen, das Unordnung der Märkte zu verstehen und das Unmögliche in die eigenen Überlegungen einzukalkulieren.

Darüber hinaus erwähnte O’Neill erneut die acht Schwellenländer, die er als den zukünftigen Wachstumsmotor der Weltwirtschaft sieht. Dazu zählen die Bric-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China, sowie Indonesien, Südkorea, Mexiko und die Türkei.

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