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Jim O’Neill: „Die Bric-Länder treiben die Welt an“

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DAS INVESTMENT.com: Gibt es nicht auch eine Kehrseite der Globalisierungsmedaille? Etwa die Vorherrschaft von China?

O’Neill: Lassen Sie mich so antworten – in Großbritannien und anderen entwickelten Ländern sehen wir immer mehr, dass junge Menschen beispielsweise ihr Studium abschließen und keine Arbeit haben. Das liegt wohl zum Teil an der Globalisierung, aber vor allem daran, dass es in diesen Bereichen darauf ankommt, die Ausbildung junger Menschen zu verbessern und sich geänderten Gegebenheiten anzupassen.

Grundsätzlich ist aber Globalisierung nichts Schlechtes. Sie führt dazu, dass sich die entwickelten Länder auf einen stärkeren Wettbewerb einstellen müssen. Doch insgesamt betrachtet bedeutet sie für Hunderte Millionen Menschen einen Aufstieg aus der Armut.

DAS INVESTMENT.com: Europäische Anleger antworten auf die Frage nach Wachstum sehr richtig: in den Brics. Aber warum tun sie sich so schwer, dort auch tatsächlich zu investieren?

O’Neill: Schwierig zu beantworten. Das BIP der Brics legt dieses Jahr um 2 Billionen Dollar zu. Das ist fast ein zweites Italien. Sie treiben die Welt an, aber die Menschen haben noch immer Angst. Das liegt auch daran, dass sie mit Anlagen in Bric- Ländern noch immer nicht vertraut sind.


Zur Person: Jim O’Neill ist Chef von Goldman Sachs Asset Management. 2001 wurde er Chefvolkswirt von Goldman Sachs, seit 1995 ist er im Unternehmen. Bekannt ist O’Neill vor allem für die Abkürzung Bric, die seit November 2001 für die aufstrebenden Wirtschaftsnationen Brasilien, Russland, Indien und China steht. O’Neill wurde in Manchester geboren und ist Fan von Manchester United.

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