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Jim O’Neill: „Die Krise in Ägypten ist wichtiger als die in Griechenland oder Irland“

Die politische Revolte in Ägypten droht in Anarchie umzuschlagen. 150 Menschenleben haben die Straßenproteste bereits gefordert – und ein Ende der Auseinandersetzungen ist nicht in Sicht. Die Auswirkungen der ägyptischen Krise auf die Volkswirtschaften in der ganzen Welt werden die Probleme, die die Griechenland- und die Irland-Krise mit sich brachten, bei weitem übertreffen, ist Jim O’Neill überzeugt.

Mit einer Bevölkerung von 80 Millionen Menschen ist Ägypten ein großes Land. Die Größe der ägyptischen Wirtschaft liegt bei rund 200 Milliarden US-Dollar. Trotzdem rangiert das Land der Pharaonen lediglich auf Platz 8 von den N11-Ländern , gefolgt nur von Nigeria, Bangladesch und Pakistan, so der Bric-Erfinder und Vorstandschef von Goldman Sachs Asset Management. Für das schlechte Abschneiden seien vor allem die schlechte Fiskalpolitik der Regierung sowie die hohe Staatsverschuldung und nun auch die mangelnde politische Stabilität verantwortlich.

Man dürfe des Weiteren nicht vergessen, dass Ägypten eine Schlüsselrolle in der gesamten Nahost-Region spielt, so O’Neill weiter. Daher werde die Entscheidung aus Kairo in den kommenden Tagen auch für die gesamte Region wichtig sein. Denn sollten die Proteste weiter andauern, könnten sie auch auf andere Länder in Nordafrika, im Nahen Osten – und vielleicht auch auf einige der Industrieländer – übergreifen.

Politische Unsicherheiten gehen auf den Finanzmärkten indes immer mit größeren Risikoprämien einher. Sollte die aktuelle Krise zu einer Lösung der Probleme, die das Land an das untere Ende der N11-Skala brachten, beitragen, könnte sich also ein Investment in dieser Region lohnen.

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