LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 23.12.2010 - 16:06 Uhrin Alternative InvestmentsLesedauer: 10 Minuten

Jim Rogers: „Je höher die Preise für Agrarrohstoffe steigen, desto besser für uns alle“

Jim Rogers
Jim Rogers
MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Sie sagen, dass der Goldpreis in den nächsten zehn Jahren auf 2.000 US-Dollar steigen wird. Sehen Sie darüber hinaus noch weiteres Potenzial für Gold?

Jim Rogers: Ja, selbstverständlich. Dies hängt jedoch ganz davon ab, wie sich die Welt entwickeln wird. Nehmen wir an, wir sehen Weltkriege, die Weltwirtschaft kollabiert oder der US-Dollar verschwindet, dann kann der Goldpreis jedes Niveau erreichen.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Wie hoch erachten Sie die Wahrscheinlichkeit, dass wir in den kommenden Jahren große Kriege sehen werden?

Jim Rogers: In der Menschheitsgeschichte haben wir immer Kriege gesehen, das wird auch in den kommenden Jahren nicht anders sein. Werden wir schon bald einen dritten Weltkrieg erleben? Ich erwarte es nicht, aber wir können es nicht ausschließen.

DER FONDS

DER FONDS aktuelle Ausgabe
Aktuelle Ausgabe

Alarm: Keine Entwarnung bei offenen Immobilienfonds

Crashtest: Die besten Fonds für globale Immobilienaktien

>> kostenlos abonnieren

>> aktuelle Ausgabe (PDF)

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Sie sind optimistisch für Agrarrohstoffe.

Jim Rogers: Nein, ich bin optimistisch für alle Rohstoffe. Ich denke einfach, Agrarrohstoffe sind deutlich günstiger als alle anderen Rohstoffe.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Wo sehen Sie das Kurspotenzial, können sich die Preise für Agrarrohstoffe in den kommenden zehn Jahren verdoppeln?

Jim Rogers: Die Preise für Agrarrohstoffe können sich mehr als nur verdoppeln. In allen Bullenmärkten erreichen die Preise ein Niveau, das mit rationalen Argumenten niemand voraussagen kann. Wer hätte vorausgesehen, dass die US-Technologiebörse Nasdaq innerhalb von 10 bis 15 Jahren um das 30- oder 40-Fache steigen könnte? Wer hätte erwartet, dass sich eine Aktie wie diejenige von Cisco um das 75-Fache verteuern würde?

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Sprechen wir auch im Agrarsektor von solch hohen Zahlen?
Jim Rogers, amerikanischer Investment- Profi, reist seit der Trennung von seinem Partner George Soros um die Welt, um vor Ort interessante Anlagetrends aufzuspüren
Jim Rogers: In der Tat, im letzten Bullenmarkt stieg beispielsweise der Preis für Zucker innerhalb von acht Jahren um das 47-Fache. Der Goldpreis ist um das 25-Fache, Silber um den Faktor 40 gestiegen. Wir hatten in der Vergangenheit unglaubliche Preisanstiege, und wir werden auch in der Zukunft unglaubliche Preissteigerungen erleben.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Auch bei Agrarrohstoffen?

Jim Rogers: Auch bei Agrarrohstoffen. So funktionieren Bullenmärkte. In solchen Phasen steigen die Preise in ungeahnte Höhen. In Bullenmärkten steigen die Preise auf ein Niveau, das man sich in Bärenmärkten nie erträumt hätte.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Denken Sie wirklich, dass sich auch Agrarrohstoffe um das 10- bis 20-Fache verteuern werden? Ein Agrarrohstoff ist doch nicht mit einer Cisco-Aktie vergleichbar.

Jim Rogers: Es gibt keinen Grund, weshalb auch Agrarrohstoffe im kommenden Bullenmarkt nicht erneut um das 20-Fache steigen sollten. Dies ist bereits im letzten Bullenmarkt passiert. Schauen Sie sich nur einmal die Kursentwicklungen von Kaffee- oder Kakaobohnen in den vergangenen Preis-Haussen an. Beide haben sich in den 70er Jahren mehr als verzehnfacht.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Erwarten Sie, dass sich die Preise für Kaffee und Kakao erneut vervielfachen?

Jim Rogers: Ich halte eine Verzehnfachung der Kaffee- und Kakaopreise für vorstellbar.

MÄRKTE & ZERTIFIKATE: Welche Konsequenzen hätte dies für den Endverbraucher?

Jim Rogers: Nun, der gewöhnliche Konsument muss höhere Preise bezahlen. Als sich der Preis für Erdöl verzehnfacht hat, musste er auch höhere Preise bezahlen. Was dann in der Folge passiert, ist, dass die Konsumenten ihre Nachfrage drosseln.