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Aktualisiert am 07.10.2016 - 18:13 Uhrin FondsLesedauer: 10 Minuten

J.P. Morgan-Vertriebsleiter im Interview „Mifid II wird eine stärkere Produkt-Standardisierung bewirken“

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Würden Sie Ihr Haus als Nettoprofiteur der Niedrigzins-Phase betrachten?


Schröm: Investmentfonds sind in der mittel- und langfristigen Geldanlage als transparentes Treuhandvermögen für Investoren nahezu alternativlos. Da wir als Anbieter den Beratern sehr gut positionierte Lösungen anbieten, die in der Niedrigzinsphase Mehrwert für Kunden bieten, sehen wir eine positive Nachfrage. Zudem sehen wir als eines unserer großen Serviceattribute das Erklären des Kapitalmarkts über Angebote wie unsere J.P. Morgan Asset Management Academy. Chancen und Risiken jeder Anlage sauber zu erklären, wird seitens der Berater wertgeschätzt.

Quo vadis Aktienfonds: Der oft unter dem Titel „Große Rotation“ vorhergesagte starke Shift von Anleihen in Aktien ist bisher ausgeblieben. Warum ist das so?

Schröm: Das ist ein sehr deutscher Blickwinkel. Die Börsen in den USA erreichen Höchstwerte und lassen andere Gedanken aufkommen!

Ist der Sturm auf Aktien nur verschoben?


Schröm: Wir dürfen nicht vergessen, dass viele deutsche Anleger aufgrund regulatorischer Vorgaben natürliche Zinsinvestoren sind und nur eingeschränkt Risikoassets aufbauen können. Der Sprung vom Zinskupon zum Aktienfonds ist weit. Für viele deutsche Endanleger erscheint mir der Trend in gut positionierte Mischfonds ohnehin aus einem Risikoempfinden geeigneter als die Investition in reine Aktienmandate.

Nicht einmal 15 Prozent der Deutschen im Alter von über 14 Jahren besitzen Aktien oder Aktienfonds. Worauf führen Sie das zurück? Und wie müssen die Vertriebsansätze der Fondsbranche angepasst werden, um diesen Zustand zu ändern?

Schröm: Die zwei großen Aktienmarkt-Crashs haben ihre Spuren hinterlassen. Wir müssen als Branche das Vertrauen zurückgewinnen. Dazu gehört auch, klarer herauszustellen, dass wir langfristige Lösungen für Anleger bieten und keine „Spekulanten“ sind. Es gilt zudem, im Vertrieb zu verdeutlichen, dass die Geldanlage bei „Investment-Profis“ sinnvoll  ist, denn die investieren nach Risiko-Ertrags-Gesichtspunkten und breit getreut.


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