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Jupiter Dynamic Bond „Diese zwei Dinge sind der Schlüssel für starke Anleihenrenditen“

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Fondsmanager Ariel Bezalel über die derzeit eher defensive Ausrichtung des Jupiter Dynamic Bond

DAS INVESTMENT: Warum setzen Sie jetzt verstärkt auf Staatsanleihen?

Ariel Bezalel: Wir glauben nicht daran, dass der Stimmungsaufschwung an den globalen Märkten lange anhalten wird. Die volkswirtschaftlichen Daten für das erste Quartal waren insgesamt eher enttäuschend, wobei eine Erholung in Teilen Europas durch eine Abschwächung in den USA und Großbritannien und eine weltweite Schwäche des produzierenden Gewerbes zunichte gemacht wurde. Die Kombination aus Verschuldung, Überkapazitäten und ungünstigen demografischen Trends hat zum Umfeld dauerhaft niedriger Inflationsraten geführt. Das sollte günstig für länger laufende Staatsanleihen sein.

Sie haben vor allem australische, neuseeländische und US-Staatsanleihen stärker gewichtet. Vertrauen Sie weniger auf das Potenzial der etablierten Staaten der Eurozone und Japan?

Viele Staaten müssen erst noch Wachstumsraten erreichen, die einen Schuldenabbau überhaupt ermöglichen, dafür sind Japan und die Eurozone Paradebeispiele. Beide Volkswirtschaften haben mit negativen demografischen Trends und antiquierten Rentensystemen zu kämpfen, die mit der enormen Erhöhung der Lebenserwartung nicht Schritt halten können. Für uns ist klar, dass Länder, die aufgrund dieser Schwierigkeiten nicht aus ihren Schulden her-auswachsen können, auch keine höheren Sätze tolerieren werden, wenn sie sich Geld leihen. So werden die Zinsen voraussichtlich länger niedriger bleiben. In dieser Situation halten wir Länder mit gesunden Finanzen und einer Kontrolle über die Notenpresse – etwa die USA und Australien – für attraktiver.

Was ist mit den Schwellenländern?

Wir glauben, dass die jüngste dortige Rally der Anleihemärkte und Währungen vor allem Sentiment-getrieben ist. Bevor wir uns in Lokalwährungsanleihen engagieren, müssten wir klarere Belege für verbesserte Fundamentaldaten sehen. Hartwährungsanleihen halten wir aufgrund der Bewertung derzeit ohnehin für unattraktiv. Dennoch sehen wir auch einzelne Gelegenheiten. Hierzu zählen etwa Argentinien und Indien, die von politischen Veränderungsprozessen profitieren.

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