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Jyske-Fondsmanager im Interview „Diese Anleihen sind seit 200 Jahren unfallfrei“

Peter Juhl Pedersen leitet seit 2011 den Jyske Invest Danish Bonds.
Peter Juhl Pedersen leitet seit 2011 den Jyske Invest Danish Bonds.

DAS INVESTMENT: Dänemark ist ein kleines Land. Warum sollten europäische Anleger ihr Glück ausgerechnet in dänischen Pfandbriefen suchen?

Peter Juhl Pedersen: Weil die Anleihen dieses Typs alles mitbringen, was Investoren zurzeit wichtig ist. Sie kombinieren Größenvielfalt, Stabilität, Transparenz und Liquidität. Außerdem liefern sie beispielsweise bei zehn Jahren Laufzeit gut einen Prozentpunkt mehr Rendite als deutsche Staatsanleihen. Schon bei fünfjährigen Laufzeiten bieten sie einen Renditeaufschlag von 0,7 Prozentpunkten. Und das bei hoher Qualität: Die schlechteste Rating-Note ist AA-, die meisten Bonds aber haben AAA.

Papier ist geduldig. Was spricht konkret dafür, dass es sich um sichere Titel handelt?

Pedersen: Es hat seit der ersten Ausgabe eines Pfandbriefs im Jahr 1797 noch keinen einzigen Ausfall gegeben. Und selbstverständlich spricht für die Sicherheit, dass der dänische Pfandbrief-Markt schon zahlreiche Wirtschaftskrisen überstanden hat, ohne nennenswerte Einbußen zu verzeichnen. Obwohl die dänischen Hypothekenbanken schwere Verluste hinnehmen mussten, hat nicht ein Pfandbrief-Investor sein Geld verloren.

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Woran liegt das?

Pedersen: Anleger werden doppelt geschützt. Geraten Pfandbriefschuldner in Zahlungsschwierigkeiten, steht die emittierende Bank für Zins und Tilgung der Papiere gerade. Für eine hohe Widerstandskraft im Fall möglicher Finanzkrisen sorgt auch, dass eine Bank, die Pfandbriefe ausgibt, darüber hinaus keine zusätzlichen Immobilienkredite vergeben darf. Außerdem hat der Gesetzgeber dafür Sorge getragen, dass Anleger im Fall eines Bankrotts der Hypothekenbank vor Ausfällen bewahrt werden. Der Markt ist zudem außergewöhnlich stabil. Selbst im vierten Quartal 2008, auf dem Höhepunkt des Krisenjahrs, sind genauso viele Anleihen emittiert worden wie im entsprechenden Zeitraum des Vorjahrs. In der übrigen Euro-Zone ist die Zahl der ausgegebenen Anleihen verglichen mit dem Schlussquartal 2007 dagegen auf 2 Prozent gesunken.

Der Jyske Invest Danish Bonds hat auf Sicht von fünf Jahren mehr als 22 Prozent Rendite erzielt. 2015 jedoch endete mit einem Minus von 1,5 Prozent. Wo liegen die Ursachen?

Pedersen: Die allgemeinen Risikoaufschläge für dänische Pfandbriefe sind auf historische Hochs geklettert. Wir sind aber überzeugt, dass diese Aufschläge 2016 wieder sinken und für einen Wertzuwachs in dem Segment sorgen werden. Denn für die 2015 gestiegene Risikoaversion der Anleger gibt es bezogen auf Dänemark kaum einen fundamentalen Grund. Speziell Pfandbriefe bieten Anlegern wie bereits gesagt ein überaus hohes Absicherungsniveau. Im ersten Halbjahr 2016 haben wir bereits wieder ein Plus von knapp 4 Prozent erzielt. Die Solidität des Markts spiegelt sich auch in der schwankungsarmen Wertentwicklung wider. Die Risikokennziffer Volatilität liegt bei lediglich 2,6 Prozent. Entsprechend gut fällt mit 1,31 die Sharpe Ratio aus, die Rendite und Risiko in ein Verhältnis setzt.

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