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in Markt und Trends (Sachwerte)Lesedauer: 7 Minuten

Kapitalverwaltung Risikomanagement: Kontrolle statt Kollisionskurs

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Risikomanagement als gelebte Einstellung aller Unternehmensbereiche

Das Risikomanagement fasst alle organisatorischen Regelungen und Maßnahmen zur Erkennung und Steuerung von Risiken zusammen. Das Ziel des Risikomanagements ist die Minimierung negativer Abweichungen von gesetzten Zielen, um Planungssicherheit herzustellen und einen positiven Gesamtmittelrückfluss für die Investoren zu unterstützen. Risikomanagement ist dabei nicht nur eine Organisationseinheit, sondern eine grundsätzliche Einstellung, die von allen Verantwortungsbereichen gelebt werden sollte.

Eine enge Zusammenarbeit und ständiger Informationsaustausch zwischen insbesondere dem Portfoliomanagement, dem Initiator, aber auch externen Akteuren wie Verwahrstelle, Gutachter oder Jahresabschlussprüfer und der Risikomanagement-Funktion ist für deren Effektivität unerlässlich

Risikomanagement als lückenloser Prozess

Nach Paragraf 29 KAGB Abs. 2 muss eine KVG „über angemessene Risikomanagementsysteme verfügen, die insbesondere gewährleisten, dass die für die jeweiligen Anlagestrategien wesentlichen Risiken der Investmentvermögen jederzeit erfasst, gemessen, gesteuert und überwacht werden können. Die Kapitalverwaltungsgesellschaft hat die Risikomanagementsysteme regelmäßig, mindestens jedoch einmal jährlich, zu überprüfen und erforderlichenfalls anzupassen.“

Der Risikomanagementprozess setzt sich daher aus der Identifikation, Messung, Analyse, Bewertung, Limitierung, Schwellenwertfestlegung, Überwachung und Steuerung von Risiken sowie die Risikoberichterstattung zusammen. Dabei liegt der Hauptfokus auf der konsequenten Reduzierung der antizipierten Risikopotentiale.

Eine große Bedeutung kommt aber auch der Früherkennung von Risikopotenzialen zu. Je früher bestands- und existenzgefährdende Risiken erkannt werden, desto schneller können geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen und der Schaden minimiert oder gar verhindert werden.

Als Instrumente werden dazu unter anderem Limitsysteme, Stresstests, Risikodeckungspotenzialbetrachtungen (RDP) und die Liquiditätsplanung eingesetzt. Insbesondere eine vorrausschauende Liquiditätsplanung hilft, die Auswirkungen im Schadensfall auf die Finanzlage des AIF und der KVG durch Verlaufsprognosen zu antizipieren und entsprechend steuern zu können. Die Bedeutung der Früherkennung ist im Bereich illiquider Assets sehr groß, da diese in einem Risikofall nicht einfach abgestoßen und liquidiert werden können, um den Schaden zu begrenzen.