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Kein Katastrophenjahr: Munich Re zieht Bilanz für 2012

Wirbelstürme, Erdbeben, Überschwemmungen und extreme Dürren richteten im vergangenen Jahr weltweit Schäden in Höhe von umgerechnet knapp 122 Milliarden Euro an. Das errechnete der Rückversicherer Munich Re. Damit waren die wirtschaftlichen Schäden nicht einmal halb so hoch wie im Jahr 2011, als die durch Naturgewalten versursachten Kosten bei 292 Milliarden Euro lagen.

Auch die Zahl der Toten lag im vergangenen Jahr deutlich unter dem Vorjahreswert. Während 2011 das verheerende Erdbeben in Japan und Neuseeland zusammen mit weiteren Naturkatastrophen 27.200 Menschenleben forderte, lag die Zahl der Toten 2012 bei 9.500.

„2012 ereigneten sich wenige gravierende Naturkatastrophen in Schwellen- und Entwicklungsländern, wo Naturkatastrophen meist viel schwerwiegendere humanitäre Folgen haben", erklärt Munich Re die vergleichsweise niedrige Opferzahl.

Auf die USA entfallen 90 Prozent der versicherten Schäden

In wirtschaftlicher Hinsicht litten die USA 2012 besonders stark unter den Auswirkungen von Naturkatastrophen: Ihr Anteil an den globalen Schäden betrug 67 Prozent. Bei den versicherten Schäden lag der US-Anteil sogar bei 90 Prozent.

Allein der Hurrikan "Sandy" verursachte Ende Oktober Schäden in Höhe von umgerechnet fast 38 Milliarden Euro. Rund die Hälfte davon war laut Munich Re versichert.

Die schlimmsten humanitären Folgen hatte der Taifun "Bopha", der im Dezember auf den Philippinen mehr als 1.000 Menschen das Leben kostete. Der versicherte Schaden dort war aber nach Angaben des Rückversicherers nur gering.

Cat-Bonds für 4,8 Milliarden Euro


Einen Boom erlebten im vergangenen Jahr indes Katastrophen-Anleihen. Bei diesen sogenannten Cat-Bonds handelt es sich um hochverzinsliche Finanzprodukte, die Versicherungs- und Rückversicherungsgesellschaften für den Fall des Eintritts einer Katastrophe ausgeben. Damit versuchen sie ihre Risiken zu mindern, indem sie diese teilweise an die Investoren weitergeben. Kommt es dann tatsächlich zu einer Katastrophe, kann der Anleger einen Teil der Zinsen oder schlimmstenfalls sogar sein gesamtes eingesetztes Kapital verlieren.

Im vergangenen Jahr wurden beinahe so viele Cat-Bonds ausgegeben wie vor der Finanzkrise. Insgesamt rund 4,8 Milliarden Euro nahmen die Versicherungsgesellschaften mit den festverzinslichen Katastrophen-Papieren ein. Bisher wurde dieser Wert nur ein Mal – 2007 – mit Anleihen über insgesamt mehr als 5 Milliarden Euro übertroffen.

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