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Aktualisiert am 29.01.2020 - 09:18 Uhrin MärkteLesedauer: 3 Minuten

Klaus Kaldemorgen: „Dividendentitel aus interessanten Branchen rücken bei verhalten steigenden Märkten an die Spitze“

Klaus Kaldemorgen
Klaus Kaldemorgen

Dafür gibt es drei schlagkräftige Argumente. Erstens: Niedrige Renditen am Anleihenmarkt bieten kaum Alternativen. Zweitens: Substanzwerte punkten mit vergleichsweise hohen Dividendenrenditen von 3,9 Prozent (Euro Stoxx 50) beziehungsweise 2,1 Prozent (S&P 500). Drittens: Die Skepsis gegenüber konjunktursensiblen Wachstumswerten wächst. 

Das war im Turnaround-Jahr 2009 noch anders. Viele Investoren setzten auf substanzschwache Titel, die zuvor mit kräftigen Kursverlusten abgestraft worden waren. Diese Wette auf eine rasante Konjunkturerholung dürfte nun auslaufen. Der Grund: zu hohe Erwartungen.

Die im S&P 500 gelisteten Konzerne müssen ihre Gewinne von Ende 2009 bis Ende 2010 laut den Konsensus-Schätzungen um 37 Prozent steigern (von 56,10 auf 76,70 Dollar). Das lässt wenig Spielraum für positive Überraschungen. Substanzaktien aber, die bereits Dividendenrenditen von drei, vier Prozent erzielen, rücken in einem nur verhalten steigenden Markt schnell an die Spitze.  

Joker Japan

Eine interessante Rolle könnte in den kommenden Monaten Japan spielen. Die Industrieproduktion ist Anfang 2009 um 35 Prozent abgestürzt und brauchte Monate, um sich zu erholen. Die Erwartungen sind gering.

Derzeit notieren die im Nikkei gelisteten Papiere mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von 1,1. Diese Kennziffer ist zwar generell mit Vorsicht zu genießen, aber das durchschnittliche KBV lag im Zeitraum 2003 bis 2007 bei 1,5! Somit ist anscheinend jede schlechte Nachricht eingepreist.

Lange Zeit hat auch die DWS Japan stiefmütterlich behandelt, jetzt setzen wir mit Optionen auf den Gesamtmarkt – dank der niedrigen Volatilität mit geringen Kosten. Sollte der Yen an Kraft verlieren, dürfte das der Exportindustrie und unserem taktischen 3-bis-6- Monats- Investment zusätzlichen Schub verleihen. 

Sektoren mit Dividendenstärke sind gesucht

Ob Asien, Europa oder die USA – weniger die Region, sondern vielmehr die Branche entscheidet über Gunst oder Ungunst der DWS-Manager. Sektoren mit Dividendenstärke sind gesucht. Dazu gehören Telekommunikation, Versorger (besonders in Europa) und auch die Gesundheitsbranche.

Die Konsolidierung der Ölindustrie, unter anderem durch Exxons 40-Milliarden-Dollar-Übernahme in Schwung gebracht, ist ebenfalls mit Chancen verbunden (speziell in den USA). Weiterhin reizvoll erscheint auch die grüne Technologie: Der Sektor gehört zu den wenigen, die sich über private wie auch staatliche Investitionen freuen können.

Weniger geliebt: Finanzdienstleister dürften auch in den kommenden Monaten mit Dividenden geizen. Der Fokus der Institute liegt wohl eher auf Kapitalerhöhungen, um sich endgültig von staatlichen Stützen und den damit verbundenen Restriktionen zu befreien.

Im neuen Newsletter DWS active VIEW analysieren DWS-Aktienchef Klaus Kaldemorgen und DWS-Rentenchef Asoka Wöhrmann das weltweite Geschehen an den Kapitalmärkten und beziehen klar Stellung: Was bewegt die Märkte? Wohin könnte die Reise für Aktien und Anleihen gehen? Den Newsletter DWS active VIEW können Sie hier bestellen

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