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Klaus Kaldemorgen: "Exportwerte hui, Hellas sei Dank"

Klaus Kaldemorgen
Klaus Kaldemorgen
Denn der Rutsch des Euros zum Dollar um 20 Prozent erhöht schlagartig die Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter Unternehmen aus der Eurozone. Faustregel: Eine handelsgewichtete Abwertung der Währung um 10 Prozent fördert das Wirtschaftswachstum um 0,8 Prozentpunkte. Im Umkehrschluss belastet das US-Exportwerte. Das Gegenargument, die USA würden nur ein Sechstel ihrer Ausfuhren in die Eurozone liefern, hinkt. Schließlich ist der Außenhandel kein bilaterales Konstrukt. US-Konzerne konkurrieren auf dem gesamten Weltmarkt mit Unternehmen aus der Eurozone, die nun günstiger als zuvor ihre Waren feilbieten.

Diese News erschien in DER FONDS


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Allein die deutschen Exporte nach China stiegen im ersten Quartal 2010 zum Vorjahreszeitraum um 58 Prozent. Im dritten Quartal sollte der Effekt noch stärker zum Tragen kommen.

Praktisch: Mit Hilfe exportstarker Unternehmen können Anleger auf das starke Wirtschaftswachstum in China setzen, ohne in ambitioniert bewertete Papiere vor Ort investieren zu müssen. China selbst ist somit für die DWS weiterhin kein Investmentschwerpunkt.

Bewährte Strategie: Dividendenpapiere

Im Mittelpunkt stehen vielmehr Dividendenpapiere. Die 25 europäischen Aktien mit den höchsten jährlichen Ausschüttungen erzielen aktuell eine Dividendenrendite von sechs Prozent. Geld für Dividenden ist auch in den USA reichlich vorhanden. Die Geldbestände sind dort zuletzt auf den neuen Rekordwert von 10,5 Prozent der Bilanz-Aktiva gestiegen.

Aber auch bei Dividendentiteln trennt sich die Spreu vom Weizen: Zwar weisen sowohl Telekommunikations- wie auch Versorgerwerte aktuell Dividendenrenditen auf, die durchschnittlich zwei beziehungsweise ein Prozent oberhalb der Renditen der jeweiligen Unternehmensanleihen liegen!

Während jedoch die Telekoms weiterhin mit verlässlichen Erträgen überzeugen dürften, blicken die Versorger wohl in eine getrübte Zukunft. Viele Industriestaaten greifen ihnen zunehmend mit Sonderabgaben in die Kasse.

Der Energiesektor leidet ebenfalls. Das Öl-Desaster im Golf von Mexiko zeigt, dass die Marschrichtung hin zu erneuerbaren Energien geht – auch wenn der Trend noch nicht an den Kurszetteln abzulesen ist.

Dennoch greift die DWS bereits bei zukunftsträchtigen Technologie-Anbietern wie etwa Kabelherstellern zu. Gerade die Kombination aus den Themen Nachhaltigkeit und Infrastruktur erscheint reizvoll.

Banken und US-Kosumwerte meiden

Einen Bogen macht das Haus dagegen aktuell um Banken. Anstehende Kapitalerhöhungen rauben den Instituten Kursfantasie. Auch das Gros der US-Konsumgüterhersteller drängt sich zurzeit nicht auf: Die Verkaufszahlen neuer Häuser sind nach Ende der Förderprogramme auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gerutscht.

Der Arbeitsmarkt erholt sich nur langsam und auf den Kapitalmärkten herrscht Unsicherheit – kein Umfeld für exzessive Einkaufsbummel. Bessere US-Investments: Pharma, Industrie, Technologie oder auch Agrar.

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