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Klimawandel an den Kapitalmärkten

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Der DWS-Fonds investiert weltweit in Unternehmen aus der Wasserwirtschaft, der Agrochemie und in Unternehmen aus dem Bereich erneuerbare Energien. Mit einer zunehmenden Weltbevölkerung, so das Kalkül von Manager Nicolas Huber, wächst vor allem die Nachfrage nach drei Dingen: nach Wasser, Energie und Nahrungsmitteln. Huber betont dabei: „Unser Fonds ist kein Nachhaltigkeitsfonds, und wir schließen Unternehmen nicht wegen Nachhaltigkeitskriterien aus.“ Schwerpunkt sind derzeit mit fast einem Viertel des Portfolios Hersteller von Düngemitteln und Agrarchemikalien – der US-Gigant Monsanto etwa (siehe DAS INVESTMENT 03/2009) ist zweitgrößte Einzelposition. Neue Energie als Fonds-Treibstoff Wasser und Sonne bestimmen dagegen das Risiko: „Während Wasser ein defensives Thema ist, sind erneuerbare Energien ein aggressiveres. Je nach Marktbedingungen können wir mehr Treibstoff über erneuerbare Energien ins Portfolio nehmen“, erklärt der Manager. Gerade hat er sein Engagement in erneuerbare Energien erhöht. „Wir haben die attraktiven Bewertungen genutzt und einige Titel gekauft.“ 7 Prozent des Fondsvolumens stecken allein in den Solarwerten Solarworld und First Solar. Das Wasser-Engagement hingegen verleiht dem Portfolio eine konservative Stütze, die sich im vergangenen Jahr ausgezahlt hat. Wasserversorger wie das französische Unternehmen Suez sind weit weniger konjunkturabhängig als etwa Hightech-Firmen aus dem Solargeschäft. Diese defensive Stütze hat der Blackrock New Energy nicht. Ein reiner Energiefonds ist er ebenfalls nicht, die beiden Manager Robin Batchelor und Poppy Allonby, die auch für den klassischen Energiefonds von Blackrock verantwortlich sind, setzen beispielsweise auch auf die Agrarkonzerne Archer Daniels Midland und Monsanto – wie Huber betonen sie, dass Nachhaltigkeitskriterien allenfalls eine Nebenrolle im Investmentprozess spielen. Ihr Fokus liegt klar auf alternativen Energien wie Windkraft und Solarstrom und auf Firmen, die alternative Kraftstoffe oder Systeme zur Speicherung von Energie herstellen. Das hat den Fonds seit Anfang 2008 um einiges hinter den DWS-Fonds zurückgeworfen – mit einem Minus von knapp 52 Prozent liegt er bis Mitte April 2009 rund 9 Prozentpunkte hinter Huber. Mittelfristig soll der Sektor aber reichlich Auftrieb von vermehrt grünen Regierungs- und Konjunkturprogrammen bekommen, ist der seit 1999 amtierende Leiter des Blackrock-Energieteams überzeugt. „Unter Schwankungen wird der Sektor auch künftig leiden, weil er weniger defensiv ist als andere“, warnt Batchelor indes. Zunehmend, und nicht zuletzt wegen eines Volumens von fast 2 Milliarden Euro, favorisieren die Manager Branchengrößen wie den Windanlagenhersteller Vestas Wind Systems. Aktuell die richtige Wahl, wie Batchelor glaubt: „Der Sektor ist größtenteils profitabel, und die größten Entwickler dürften die Krise am besten überstehen.“ Bislang besser überstanden als Batchelor und Allonby hat die Krise neben dem DWS-Fonds auch der Pioneer Global Ecology. Der Fonds ist der defensivste des Trios, was aber nicht heißt, dass er nicht schwankte. Er hat einen ähnlichen Schwerpunkt wie das DWS-Produkt: Manager Christian Zimmermann investiert vor allem in Umwelttechnologie, erneuerbare Energien und die Agrarbranche. Bereits bei der Auflage 1990 standen Firmen im Vordergrund, die umweltfreundliche Produkte herstellen oder Technologien zum Umweltschutz produzieren. Das machte ihn zu einem der ersten Umwelttechnologie-Fonds Deutschlands – der dabei anders als die beiden Konkurrenzprodukte tatsächlich ein Öko-Fonds sein soll.
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