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Kommentar aus der Redaktion Warum der Bitcoin keine Währung wird

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Die Knackis

Alexandre Cazes war mit 25 Jahren Multimillionär, als er sich im Knast erhängte. Sein Vermögen machte er unter anderem mit Waffen- und Drogenhandel im Darknet, einen Großteil davon hielt er in Bitcoin. Die Erpresser, die den Virus „Wannacry“ verschickten, wollten ihr Lösegeld in Bitcoin.

Im Bitcoin-Kosmos verstecken sich alle Teilnehmer hinter einer langen Zahlenkolonne, Normalos und Kriminelle gleichermaßen. Es ist nahezu unmöglich herauszufinden, wer da was und wo mit seinen Bitcoins macht. Tolle Voraussetzungen, wenn man eine ernstzunehmende Währung werden will. Damit kommen wir zum nächsten Problem, der ...

Pseudo-Transparenz

Klar, man kann in die Bitcoin-Kette gucken. Jeden Block kann man einsehen. Dort findet man aber nur Bitcoin-Beträge und Zahlenkolonnen (siehe oben). So etwas als moderne Transparenz zu bezeichnen, ist ... ähem ... mutig. Klar, der Euro ist auch nicht sonderlich transparent. Hat aber auch nie einer behauptet.

Die elektronische Brieftasche

Bitcoins bewahrt man digital auf, in einer sogenannten Wallet. Blöd ist nur: Wenn man den digitalen Schlüssel dazu verbaselt, ist das Geld futsch. Kann übrigens sogar bei Programmierfehlern passieren. Ist der Zugangs-Code erst weg, kann niemand mehr auf das Geld zugreifen. Stellen Sie sich mal vor: Sie verlieren Ihre Brieftasche, und in dem Augenblick ist auch gleich Ihr Konto leer. Interessanter Gedanke.

Der Stromverbrauch

Zurzeit säuft das Bitcoin-Netzwerk geschätzte 30 Terrawattstunden im Jahr. Zum Vergleich: Ganz Hamburg verbrauchte 2016 nur 12,2 Terrawattstunden – trotz Hafen. In der Presse sind diese Zahlen bereits umgegangen. Mal sehen, wann sich die Umweltschützer auf das Thema einschießen.

Um klarzustellen: Die Zentralbanken als Hüter der alten Währungen bekleckern sich derzeit wirklich nicht mit Ruhm, keine Frage. Und die Blockchain-Technik klingt interessant und wird ihren Weg sicherlich gehen. Und vielleicht wird es irgendwann eine digitale Recheneinheit geben, die neben bekannten Währungen existiert und in der Praxis effektiv funktioniert. Der Bitcoin wird es aber nicht sein, nicht in seiner jetzigen Form. Fragt sich nur, wann die Bitcoin-Euphorischen das bemerken.

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