Kommentar aus der Redaktion Zukunftsfonds: Zeit statt Häme
30 Jahre alt wird der deutsche Aktienleitindex Dax im Juli. Von 1.163 Punkten am 1. Juli 1988 konnte sich Deutschlands wichtigster Börsenindex seither glatt verelffachen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Plus von 8,3 Prozent.
16 Jahre ist die Geburt meiner ersten Tochter her. Seit April 2002 gehen monatlich 100 Euro in einen Fondssparplan für sie. In zwei Jahren reicht das Geld für einen Führerschein, ein kleines Auto und eine große Reise. Dem Zinseszins und dem langfristigen Sparen sei Dank.
Drei Wochen ist es her, dass die Seite www.der-zukunftsfonds.de live gegangen ist. Am 24. Mai starteten wir einen Selbstversuch und eröffneten ein Konto. Online, digital und vom Arbeitsplatz (mit Video hier). Seitdem gehen monatlich 50 Euro in den Fonds.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
In den drei Wochen haben nur wenige Anleger den Zukunftsfonds gekauft. Das Fondsvolumen ist kaum gewachsen. Schon kommt Häme auf und der Stempel „Flop“ wird herausgeholt. Damit fliegen alle Grundsätze über geduldiges und langfristiges Anlegen über Bord. Wer aber so schnell urteilt, hat nichts verstanden.
Zwei Tage her ist mein Besuch bei Kai Diekmann und Ex-Stern-Mann Philipp Jessen im Berliner Büro von Storymachine. Das Büro ist noch nicht fertig. Es bekommt noch einen Boxring. Birkenstämme sollen an die Wände und Gänge, Teppiche auf den Boden.
Für den Zukunftsfonds hat die Zeitzählung gerade erst begonnen. Ein Volk von Falsch-Sparern wird nicht über drei Wochen zu Finanzexperten. Langfristiges Investieren hat uns Falsch-Sparern keiner beigebracht. Kein Nobert Blüm, kein Manfred Krug, und auch Finanzminister Olaf Scholz schickt sich nicht an, das zu ändern.
Diekmann und Co. brauchen Rückenwind und Zeit. Zeit statt Häme und Rückenwind für ein Projekt, das es verdient hat, erfolgreich zu werden.