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Kommentar zum Weltspartag „Mehr Mut zu Aktien und Fonds!“

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Erstmals wieder mehr Aktien und Fonds

Doch es scheint sich zumindest ein bisschen was zu bewegen: Die Deutschen haben im vergangenen Jahr erstmals wieder mehr Aktien und Fonds gekauft, der Abwärtstrend scheint vorerst gestoppt. Nach Angaben des Deutschen Aktieninsituts lag die Zahl der Aktionäre und Aktienfondsbesitzer im Jahresdurchschnitt bei gut 9 Millionen und damit auf dem höchsten Stand seit drei Jahren.

Dies entspricht dennoch nur rund 14 Prozent der Bevölkerung im Alter über 14 Jahren. Gegenüber dem Jahr 2014 entspricht das einem Plus von 6,7 Prozent. Im Vergleich dazu: In den USA haben 56 Prozent der Bevölkerung Aktien oder Fonds im Portfolio, selbst Japaner investieren zu 26 Prozent in diese Wertpapiere.

Skepsis der Deutschen gegenüber Börse

Die Skepsis der Deutschen gegenüber der Börse ist offensichtlich weiterhin sehr präsent. Doch man muss sich vor Augen halten, dass Aktien kein spekulatives Finanzprodukt geldgieriger Investoren sind. Anleger beteiligen sich durch den Kauf einer Aktie an einem Unternehmen, mit dem Kauf eines Aktienfonds sogar an einer Reihe von Unternehmen – also Sachwerten. Das Risiko wird gerade bei Fonds auf verschiedene Branchen und Regionen gestreut. Je nach eigenem Risikoempfinden kann sich jeder Anleger das persönliche Portfolio zusammenstellen.

Doch im Bewusstsein der Sparer dürften sich immer noch die großen Krisen eingebrannt haben. Medien spielen bei dieser Entwicklung ebenfalls eine große Rolle: Denn Geschichten von der großen Crash-Gefahr bei Staatsanleihen, dem vermeintlich drohenden Zusammenbruch des Finanzsystems und einem drastischen Rückgang der Wirtschaftsleistung verstärken die Verunsicherung der Bevölkerung nur noch weiter.

„Politische Börsen haben kurze Beine“

Es gilt hier, die Ruhe zu bewahren: Statt in Angststarre oder in Kaufeuphorie zu fallen, sollten Anleger genau hinterfragen, ob aktuell der richtige Zeitpunkt zum Handeln ist. Kurseinbrüche etwa passieren oft aufgrund von kurzfristig auftretenden Problemen oder politischen Hintergründen, deren Auswirkungen auf die Börse auch nach kurzer Zeit völlig verpuffen können.

Nicht umsonst heißt es „politische Börsen haben kurze Beine“. Selbst nach einem so einschneidenden Ereignis wie der Abstimmung für den Brexit hatten sich die Kurse nach kurzer Zeit wieder beruhigt. Der wichtigste britische Aktienindex FTSE-100 (auch „Footsie“ genannt) stieg Mitte Oktober sogar auf ein neues Allzeithoch.

Reale Rendite nur mit Aktien und Fonds

Reale Rendite – die dem Namen auch gerecht werden – wird es in absehbarer Zeit nur noch mit Aktien und Fonds geben, allein schon dank der regelmäßigen Dividendenzahlungen. Selbst Anleger, die sich in den vergangenen Jahren dieser Entwicklung versperrt haben und nur auf Sparbuch, Fest- oder Tagesgeldkonto gesetzt haben, werden auf lange Sicht ihr Vermögen so nicht halten können.

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