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Kommentare von M&G, Aberdeen und Co. Schottland stimmt gegen die Unabhängigkeit

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Kommentar von Martin Moryson, Chefvolkswirt, Sal. Oppenheim jr. & Cie

„Das ist ja noch einmal gutgegangen!“ werden viele Beobachter jetzt denken und auf den ersten Blick ist es das ja auch. Unterstellt man typisch britisches Fair-Play, dann ist das Thema der Unabhängigkeit Schottlands für lange Zeit vom Tisch.

Aber ist es wirklich ein so eindeutiger Erfolg? Schließlich haben die drei großen britischen Parteien den Schotten auf den letzten Metern des Wahlkampfes weitreichende Zugeständnisse in Sachen Autonomie gemacht. Hierhinter können Sie jetzt nicht mehr zurück.

Bei den konkreten Verhandlungen über eine Übertragung von Entscheidungsbefugnissen in Sachen Steuern und Gesundheitssystem werden sich nicht nur die Nordiren und Waliser fragen, ob sie nicht mehr herausholen könnten; auch für die Engländer stellt sich nun dieselbe Frage. Für einen föderalen Staat sind aber die beteiligten Länder zu heterogen. Großbritannien wird aus diesem Prozess sicherlich nicht gestärkt hervorgehen.

Das Ergebnis ist aber für Europa eine große Erleichterung: Andere Separatistenbewegungen, die Hoffnungen auf eine schottische Vorreiterrolle gegründet hatten, dürften ihre Pläne jetzt erst einmal ad acta legen. Überdies hat die Wahrscheinlichkeit für ein Ausscheiden der Briten aus der EU abgenommen – schließlich sind die Schotten im Schnitt pro-europäischer eingestellt als die Engländer.

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