Konjunktur und Erwerbstätigkeit in Deutschland Alle gewinnen, Banken und Versicherer verlieren
Die deutsche Wirtschaft ist zum Jahresauftakt 2017 kräftig gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich im ersten Quartal um 1,7 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres, wie vorläufige saison- und kalenderbereinigte Berechnungen ergeben. Zum Vorquartal legte das BIP um 0,6 Prozent zu.
Gestützt wird das Wachstum von der erfreulichen Entwicklung am Arbeitsmarkt und der damit zusammenhängenden hohen Verbrauchernachfrage. Doch auch die Exporte tragen wieder verstärkt zur volkswirtschaftlichen Entwicklung bei. Im ersten Quartal 2017 ist der Außenhandel wieder stärker als die Importwirtschaft gewachsen.
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Wie Carsten Mumm, Leiter der Kapitalmarktanalyse bei der Privatbank Donner & Reuschel, einschätzt, dürfte beim Wirtschaftsverlauf in der zweiten Jahreshälfte mit einem gemäßigteren Anstieg zu rechnen sein. Hintergrund ist die wohl bevorstehende Abschwächung der Konsumnachfrage: Die Zuwachsrate bei den Nominallöhnen von geschätzt lediglich 2,1 Prozent sowie ein prognostizierter Anstieg des Reallohnes von lediglich 0,5 Prozent dürfte den Konsum der privaten Haushalte etwas bremsen. „Im Vergleich dazu lag der Reallohnanstieg 2015 bei 2,4 Prozent und 2016 bei 1,8 Prozent“, rechnet Mumm vor.
Erwerbstätigkeit in Deutschland steigt kräftig
Nach jüngsten Zahlen von Mitte Mai ist die Erwerbstätigkeit in Deutschland im ersten Quartal 2017 kräftig gestiegen. Insgesamt 43,7 Millionen Erwerbstätige hatten ihren Arbeitsort in Deutschland, ergeben die vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Im Vergleich zum ersten Quartal 2016 erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen um 638.000 Personen – ein Plus von 1,5 Prozent.