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Bantleon-Konjunkturausblick War es das bereits mit dem Wirtschaftsboom in Europa?

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Mehr als nur ein kurzes Konjunkturgewitter signalisieren auch unsere eigenen, weit vorauslaufenden Frühindikatoren (siehe Abbildung unten). Darin spiegelt sich unter anderem die Verschlechterung des monetären Umfelds wider. Im vergangenen Jahr haben die Notenbanken weltweit die Trendwende in der Geldpolitik eingeleitet. Das globale Geldmengenwachstum ist entsprechend rückläufig. Parallel ziehen die Zinsen an – die zweijährigen US-Renditen haben sich beispielsweise seit Anfang 2017 verdreifacht.

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 Quelle: Markit, Bantleon

Hinzu kommt die Verteuerung der Rohstoffpreise – gemessen am entsprechenden Goldman Sachs Index steht seit Anfang 2017 ein Plus von 40 Prozent zu Buche. Die Eurozone hatte überdies lange Zeit mit der Euro-Aufwertung zu kämpfen: Im 1. Quartal lag der Euro gegenüber dem US-Dollar im Vorjahresvergleich 15 Prozent im Plus.

Aber auch fundamental hat sich das globale Umfeld eingetrübt. 2017 wurde der Export der Eurozone noch stark von China angekurbelt. Der Export nach China legte damals noch um 16 Prozent zu. Anfang 2018 dominierten dagegen die Minuszeichen. Indizien für eine Verschnaufpause gibt es daneben in Osteuropa und selbst in den USA sollte im 2. Halbjahr nach der Euphorie über die Steuerreform eine gewisse Ernüchterung folgen. Der Export nach Großbritannien befindet sich ohnehin bereits in einem übergeordneten Abwärtstrend.

Fazit

Zusammengenommen spricht dies für mehr als nur einen kurzen Durchhänger. Wahrscheinlich ist, dass das Wachstum der Eurozone das ganze Jahr über einen Gang zurückschaltet und die Jahresrate des Wirtschaftswachstums von 2,5 Prozent wieder unter 2,0 Prozent zurückfällt.

Darüber hinaus hat das Risiko eines schärferen Einbruchs zugenommen. Potentielle Auslöser dafür gibt es genug: die Zuspitzung des Handelskonflikts mit den USA, ein Absturz der hochbewerteten Aktienbörsen, das Wiederaufflammen der Eurokrise oder wachsende Turbulenzen in den Schwellenländern.

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