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Krise vorbei? – Zuversicht bei Vermögensverwaltern

Quelle: Fotolia
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Es wird keine weiteren drastischen Rückschläge an der Börse à la DAX unter 4.400 Punkte geben. Dieser Ansicht sind die unabhängigen Vermögensverwalter mehrheitlich. „Rund 60 Prozent der Befragten gehen allerdings davon aus, dass die Finanzmärkte derzeit überhitzt sind“, kommentiert Günter T. Schlösser, Vorstandsvorsitzender des Verbandes unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland (VuV) die Umfrage unter seinen Mitgliedern. „In den vergangenen Monaten ist viel Kapital freigeworden, das nun bei dem sich abzeichnenden Aufschwung rasch investiert wurde. Ob die Fundamentalwerte die Kursgewinne in jedem Fall stützen, ist zweifelhaft.“ Als aussichtsreichste Anlageklassen auf Sicht von zwölf Monaten nannten die befragten Vermögensverwalter vor allem Aktienfonds (78 Prozent) und Aktien (Standardwerte 81 Prozent, Nebenwerte 55 Prozent; Mehrfachnennungen möglich). Hier wird auch das beste Rendite-Risiko-Profil gesehen. Ebenso werden Rohstoff-Investments (82 Prozent) und Unternehmensanleihen (67 Prozent) zur Anlage empfohlen. Hedgefonds wenig gefragt Dagegen raten jeweils über die Hälfte der Experten (60 beziehungsweise 56 Prozent) von Investitionen in Hedgefonds und Private Equity klar ab, ebenso von Geldmarktfonds (55 Prozent). „Gerade Hedgefonds haben in der Krise an Glaubwürdigkeit verloren und ihr ursprüngliches Versprechen, gerade auch in einer Baisse Gewinne zu machen, nicht halten können“, erklärt Schlösser die Umfrageergebnisse. Mit Blick auf die Chancen in den einzelnen Ländern setzen die Finanzportfolioverwalter vor allem auf Asien ex Japan (48 Prozent) und die BRIC-Staaten (34 Prozent). Die schlechteste Performance in den kommenden zwölf Monaten werden nach Meinung von 34 respektive 27 Prozent Nordamerika und Europa bringen. Hinsichtlich der Branchen bevorzugen die Befragten Versorger und die Rohstoff-Branche. Diese bewerten 32 beziehungsweise 34 Prozent als aussichtsreichste Industriezweige. Als größte Verlierer werden die Automobil-, Konsumgüter- und Finanzbranche (45 respektive jeweils 25 Prozent) gehandelt. Auf die Frage, welches Szenario sie für die kommenden zwölf Monate für das wahrscheinlichste halten, antwortet jeweils rund ein Drittel (31 Prozent) mit Inflation oder Stagflation (31 Prozent). Weitere 20 Prozent sind dagegen der Meinung, dass es zu einer Deflation kommen wird. 10 Prozent prognostizieren eine andauernde Rezession. Die Höhe der Leitzinsen wird nach Einschätzung einer deutlichen Mehrheit (81 Prozent) in den nächsten zwölf Monaten unverändert bleiben. Kundenzuspruch steigt Die unabhängigen Vermögensverwalter verzeichnen nach wie vor großen Zuspruch: Ebenso wie in der Umfrage zu Beginn des Jahres antwortet rund die Hälfte der Finanzportfolioverwalter, dass sie auch in 2009 verstärkt Nachfragen von Kunden registriert. „Gerade jetzt brauchen Kunden Beratung und sie nehmen die unabhängigen Vermögensverwalter verstärkt als Alternative zu Banken wahr“, so Verbandsvorsitzender Schlösser. „Dies liegt zum einen in der großen Verunsicherung der Kunden in Bezug auf Anlageentscheidungen begründet, aber auch im stark gesunkenen Vertrauen der Kunden gegenüber Banken.“ Uneinig sind die Vermögensverwalter bei der Frage, ob sich die Honorarberatung hierzulande gegenüber der Bezahlung von Finanzberatern über Provisionen in den kommenden Jahren durchsetzen wird. Dies bejaht die Hälfte der Finanzexperten. „In den kommenden Jahren muss sich zeigen, ob die Mehrheit der Kunden bereit ist, für die Dienstleistung einer unabhängigen Beratung Geld zu zahlen“, so Schlösser. „Hier sollte ein Umdenken stattfinden, das gerade durch die konsequente Umsetzung der Offenlegungspflicht hinsichtlich der Provisionen beschleunigt werden kann.“ Hintergrund: An der Umfrage nahmen 64 VuV-Mitglieder im Zeitraum vom 24. August bis zum 2. September 2009 teil. Der Verband versteht sich als Interessenvertretung bankenunabhängiger Finanzportfolioverwalter. Dem VuV gehören derzeit rund 180 Mitglieder mit einem Gesamtvolumen der Assets under Management von rund 40 Milliarden Euro an.

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