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Krypto-Hype Das große Graben

„Wie? Ihr wisst nicht, was Bitcoins sind?“, schreit eine der Sängerinnen von Kasotsuka Shojo und zeigt mit dem Finger auf die Konzertgäste in Tokio. So ein Mangel an Wissen geht selbstverständlich gar nicht. Um Abhilfe zu schaffen, lässt die achtköpfige japanische Girl-Band umgehend und in voller Lautstärke ihren Debütsong „The Moon, Cryptocurrencies and Me“ ertönen.

Aufklärung mit Pop-Musik

Große bunte Masken verbergen dabei die Gesichter der jungen Damen. Handelt es sich um Japans Variante von Pussy Riot? Nicht ganz, Gesellschaftskritik steht nicht auf ihrer Agenda: „Wir wollen, dass alle mehr über die neuen Währungen erfahren“, erklärt die 18-jährige Frontfrau Rara Naruse bei der anschließenden Pressekonferenz brav auf die Frage, warum sie ausgerechnet über digitale Recheneinheiten wie Bitcoin, Ethereum und Ripple singen möchte.

Diese sogenannten Kryptowährungen sollen die Zahlungsmittel der nächsten Generation werden, inklusive moderner Verschlüsselungsverfahren und dezentraler Datenbank. Als Produkte der privaten Wirtschaft sind sie nicht auf Zentralbanken oder staatliche Stellen angewiesen, die als Intermediäre und Garantiegeber auftreten müssen. Der Bitcoin gilt als Pionier der Kryptos und ist nach wie vor die am meisten gehandelte virtuelle Währung. Bei den häufig auf Fotos abgebildeten Bitcoins handelt es sich allerdings lediglich um Symbole. Münzen und Scheine existieren nicht.

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Die Popgruppe Kasotsuka Shojo firmiert auch unter dem englischen Namen Virtual Currency Girls. Jede der acht Frauen steht für eine Digitalwährung, auf ihren Masken prangen groß die jeweiligen Logos. Ansonsten tragen die Sängerinnen Schuluniform-Kostüme mit besonders kurzen Röckchen, wenn sie ihren musikalischen Bildungsauftrag erfüllen. In dem Inselstaat ist es keineswegs ungewöhnlich, dass solche Idol-Bands Menschen aufklären sollen.

Das Management der Girl-Group achtet auf Konsistenz und verkauft Fanartikel nach eigenen Angaben nur an Kunden, die in Bitcoin oder anderen Digitalwährungen zahlen. Mit diesem Ansatz trifft die Band zumindest in ihrer Heimat auf fruchtbaren Boden. Das Technologie liebende Japan gilt als Vorreiter und akzeptiert den Bitcoin sogar als gesetzliches Zahlungsmittel. Deswegen nehmen Japaner momentan auch noch rund ein Drittel aller Bitcoin-Transaktionen weltweit vor.

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