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Krypto-Hype Das große Graben

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Obwohl das Konzept bereits 2008 das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat, konnten sich bislang weder Bitcoin noch andere Kryptos als Zahlungsmittel durchsetzen. Die Schlagzeilen dominieren sie gleichwohl, und zwar als Spekulationsobjekt. Die Kurse sind seit dem Frühjahr 2017 durch die Decke geschossen. So hat etwa der Wert eines Bitcoin in zwölf Monaten (Stand 15.Januar) von 676 Euro auf 11.293 Euro zugelegt, was einer Rendite von 1.571 Prozent entspricht. Dabei handelte es sich aber keineswegs um eine Einbahnstraße, im Dezember des Vorjahres rangierte der Kurs für kurze Zeit schon rund 50 Prozent höher, jenseits von 16.000 Euro. Im Laufe des Januar sackte er wieder auf gut 7.000 Euro ab.

Verlockende Spekulationen

Ordentlich Musik ist also drin: „Für Anleger, die Risiko aushalten können, sind Kryptos aussichtsreiche Spekulationsobjekte“, stellt Börsenexperte Robert Halver fest. Der Leiter der Kapitalmarktanalyse der Baader Bank hält es für durchaus möglich, dass die Kursexplosion des Bitcoin weitergeht. Dafür spricht seiner Ansicht nach, dass die Finanzindustrie Kryptowährungen längst als Investment entdeckt hat und Produkte strickt, mit denen Anleger auf die Preisentwicklung wetten können, ohne selbst digitales Geld besitzen zu müssen. Neben Indexzertifikaten, die den Kursverlauf ausgewählter Währungen abbilden, hat die Börse in Chicago Bitcoin-Futures eingeführt. Mit diesen Termingeschäften können Investoren auf steigende oder fallende Kurse setzen.

Der jüngst gestartete Future-Handel überzeugte Hans-Jörg Naumer nach eigenem Bekunden endgültig davon, dass es sich bei dem steilen Anstieg des Bitcoin um eine Übertreibung handelt, und zwar um eine gewaltige. Naumer leitet die Kapitalmarktanalyse bei Allianz Global Investors und hat die extremsten Finanzblasen der Geschichte mit der Preisexplosion des Bitcoin verglichen. Dabei kommt er zu dem Schluss, dass dagegen selbst die Mutter aller Blasen, die Tulpenzwiebelblase des 17. Jahrhunderts, eine kleine gewesen sei.

Während Händler für die Blumenknollen damals maximal den 200-fachen Preis bezahlt haben sollen, geben Bitcoin-Käufer dem Kapitalmarkt-Experten zufolge bereits nahezu das 1.000-Fache aus. In die gleiche Kerbe schlagen die Analysten der DZ Bank in Frankfurt: „Investoren sollten gewarnt sein, dass sie nicht weniger als den Totalverlust ihres Engagements riskieren.“ Wem diese Gefahr zu groß sei, der sollte zum jetzigen Zeitpunkt zu Kryptowährungen lieber Abstand halten.

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