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Aktualisiert am 06.04.2020 - 15:44 Uhrin Märkte verstehen, Chancen nutzenLesedauer: 5 Minuten
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Kundenberatung Häufige Missverständnisse über ETFs

Dr. Stephanie Lang, Investment Strategist bei iShares
Dr. Stephanie Lang, Investment Strategist bei iShares

1. ETFs sind nur eine Modeerscheinung

Der erste ETF wurde in Europa bereits vor 13 Jahren aufgelegt. Heute sind weltweit rund 2,8 Billionen US-Dollar in ETFs investiert. Börsengehandelte Indexfonds haben sich damit unseres Erachtens einen festen Platz im Portfolio-Baukasten der Anleger erobert. Seit dem Jahr 2000 haben sich ETFs als solide, gut regulierte und UCITS-konforme Anlageinstrumente bewährt. Einige der weltweit größten Pensionsfonds, viele staatliche Einrichtungen, Vermögensverwalter und Privatbanken nutzen heute ETFs und haben damit zu ihrem Erfolg beigetragen. Auch immer mehr Finanzberater vertrauen auf ETFs für die Portfolios ihrer Kunden. Europaweit sind heute rund 6,07 Prozent des verwalteten Vermögens in ETFs investiert.

2. ETFs und passive Fonds sind kein spannendes Investment

Richtig ist, dass sich bei europäischen Anlegern aktiv verwaltete Fonds meist größerer Beliebtheit erfreuen. Ihren Reiz macht vor allem die Möglichkeit aus, eine bessere Wertentwicklung als der Markt zu erzielen. Als weniger attraktiv gilt dagegen die Anlage in Indexprodukte. Immer mehr Studien belegen jedoch, dass – langfristig betrachtet – die Verteilung des Vermögens auf die verschiedenen Anlageklassen und nicht die Titelauswahl den Löwenanteil zur Rendite eines Anlageportfolios beisteuert.

Zudem ist es nicht selten eine echte Herausforderung, aktive Fonds aufzuspüren, die dauerhaft besser abschneiden als ihr Vergleichsindex. Aus unserer Sicht kommt sowohl aktiven als auch passiven Strategien eine wichtige Rolle in einem breit aufgestellten Portfolio zu. Über ETFs können Anleger bequem und kostengünstig in nahezu jede Branche, Region oder Anlageklasse investieren. Börsengehandelte Indexfonds bieten unzählige Möglichkeiten zum Aufbau maßgeschneiderter Portfolios.

3. Alle ETFs sind gleich – ein reines Massenprodukt

Bei der Auswahl des richtigen ETFs für Ihre Kunden sollten Sie nicht vergessen, dass ETFs keineswegs alle gleich sind. Wie bei allen Anlagen ist es auch bei ETFs entscheidend, den Anbieter und den Fonds genau unter die Lupe zu nehmen. Nur dann können Sie das Produkt auswählen, das wirklich zu Ihrem Kunden passt. Dabei sollten Sie vor allem die folgenden sechs Faktoren berücksichtigen: die Struktur des Fonds, steuerliche Aspekte, die Wertentwicklung, Handelbarkeit, die Gesamtkosten der Anlage und die Möglichkeit einer Wertpapierleihe. Jeder dieser Faktoren kann sich auf die Qualität des Produkts, seine Eignung für Ihren Kunden, auf Risiko und Rendite auswirken und sich je nach Anbieter und Fonds erheblich unterscheiden. Um Ihnen bei der Beurteilung von ETFs zu helfen, hat iShares als erster Anbieter einen Due-Diligence-Leitfaden entwickelt.

4. Man sollte einfach den ETF mit der niedrigsten TER kaufen

Die Gesamtkostenquote (TER - Total Expense Ratio) ist häufig ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Wahl eines ETFs. Sie ist jedoch nur ein Element der Gesamtkosten. Andere interne Faktoren (etwa Wertpapierleihe, Kapitalertragsteuern und Portfolioumschichtungen) haben ebenfalls Einfluss auf die Gesamtperformance eines ETFs. Der Einfluss interner Faktoren kann eingeschätzt werden, indem man die 12-monatige Tracking Difference des ETFs analysiert. Externe Faktoren, etwa Handelskosten, haben einen zusätzlichen Einfluss auf die Gesamtkosten des ETFs. Die Kombination aus internen und externen Faktoren bestimmt die Gesamtkosten (TCO - Total Cost of Ownership) eines ETFs.

5. Bei der ETF-Auswahl kommt es nicht auf den zugrunde liegenden Index an

Jeder Indexanbieter legt eigene Auswahlkriterien bei der Definition seines Indexuniversums zugrunde. Bei Aktien-ETFs können wesentliche Unterschiede in der Indexmethodik beispielsweise die Zahl der Indexbestandteile, die Marktkapitalisierung, den Stil oder die Branchenzusammensetzung betreffen. Einige Indizes etwa unterscheiden sich bei den Kriterien für Industrie- und Schwellenländer. Bei Renten-ETFs spielen bei der Zusammensetzung der Indizes Kriterien wie Bonität und Laufzeit eine Rolle. Unterschiede wie diese zu verstehen, ist wichtig, um den ETF zu finden, der zu Ihrem Kunden passt.