Kurse im Vergleich Wie verhalten sich eigentlich Bitcoin und Gold zueinander?
Die Goldnachfrage ist im dritten Quartal 2017 so schlapp wie seit acht Jahren nicht mehr. Stattdessen brummt die Lust auf Bitcoin – die digitale Recheneinheit (Krypto-Währung) knackt reihenweise neue Höchststände.
Ist also Bitcoin das neue Gold? Wandert die Anlegerschaft vom irdischen Vermögensgegenstand zum virtuellen?
Sollte es tatsächlich so sein, müssten sich die Preise von Gold und Bitcoin gegenläufig bewegen. Steigt der eine, fällt der andere, und umgekehrt. Maßzahl dafür ist die Korrelation, die den Gleichlauf von Renditen misst. Die Skala reicht von plus 1 für den perfekten Gleichlauf bis minus 1 für den Gegenlauf.
1.200% Rendite in 20 Jahren?
Und siehe da: Es stimmt nicht. Die Korrelation von Bitcoin und Gold pendelt um den Nullpunkt. Das spricht dafür, dass sich beide Preise unabhängig voneinander bewegen (siehe Grafik). Grundlage sind in diesem Fall die wöchentlichen Renditen in Dollar berechnet. Jeder Korrelationswert bezieht die vorangegangenen 52 Wochen ein. Immerhin markierte der Wert im November 2015 einen Tiefststand von minus 0,46. Das war, als Gold ein sehr schwaches Jahr hatte, und der Bitcoin eben nicht.
Interessant zu beobachten ist, dass die Korrelation des Bitcoin zu Aktien beinahe spiegelverkehrt verläuft. Das spricht wiederum dafür, dass sich Anleger eher die Frage „Gold oder Aktien?“ stellen als „Gold oder Bitcoin?“ Und das wäre ja auch der klassische Börsenzusammenhang: In guten Zeiten kauft man Aktien, in schlechten Gold. Und Bitcoin kaufen die Leute eben dauernd. Zumindest noch.