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Aktualisiert am 27.01.2020 - 16:46 Uhrin MärkteLesedauer: 2 Minuten

LaSalle: Dramatischer Mietpreisrückgang in europäischen Büromärkten

St. Petersburg
St. Petersburg

Bis zu 753 Euro pro Quadratmeter jährlich zahlen Geschäftsleute für ein prestigeträchtiges Büro in der russischen Hauptstadt – 119 Euro weniger als im Londoner Westend und 3 Euro mehr als in Paris. Mit bis zu 565 Euro jährlich werden in St. Petersburg die gleichen Spitzenmietpreise wie in der Londoner City verlangt. Kiew, wo ein Quadratmeter immerhin noch 452 Euro kostet, liegt damit immerhin vor Frankfurt, wo lediglich 432 Euro verlangt werden. Von einer plötzlichen Mietpreisexplosion kann hierbei jedoch keine Rede sein. Im Gegenteil. Im Vergleich zum ersten Quartal 2008 sind die Spitzenmietpreise in Moskau und Kiew um rund 40 Prozent, in St. Petersburg immerhin um knapp 26 zurückgegangen. Dies geht aus der aktuellen Studie des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle hervor. Im Zuge der Rezession sind auch die europäischen Spitzenmietpreise gefallen, erklären die Forscher. Der europäische Mietpreisindex von JLL, basierend auf der gewichteten Mietpreisentwicklung von 24 Index-Städten, ist in den vergangenen 12 Monaten um 11,1 Prozent gesunken, im Vergleich zum 4. Quartal 2008 allein um 8 Prozent. Solch ein Rückgang innerhalb von drei Monaten sei im Index noch nie zuvor verzeichnet worden, so die Immobilien-Experten. Dabei waren 15 der 24 untersuchten europäischen Metropolen von dem Mietpreisrückgang betroffen. Umsatzvolumen eingebrochen Die Gebäudenutzer fahren ihren Flächenbedarf zunehmend zurück, vorhandene Flächen werden effektiver genutzt oder Umzüge verschoben. Diese Entwicklung führte beim Umsatzvolumen in den ersten drei Monaten zu höheren Rückgängen als 2001 im Zusammenhang mit der geplatzten Internetblase, betont JLL. Die in den ersten drei Monaten 2009 in 24 europäischen Märkten umgesetzten 1,9 Millionen Quadratmeter entsprechen einem Minus von 37 Prozent gegenüber dem direkten Vorquartal und von 40 Prozent im Einjahresvergleich. Insbesondere die mittel- und osteuropäischen Märkte litten unter der sich verschlechternden Wirtschaftslage und den sich weiter eintrübenden Aussichten. Die Vermietungsvolumina gingen in den untersuchten Märkten Budapest, Prag, Moskau und Warschau im ersten Quartal 2009 um 41 Prozent gegenüber dem Vorquartal zurück. In den 20 westeuropäischen Städten ging der Umsatz um rund ein Drittel zurück. Der ohnehin schwachen Nachfrage nach Büroimmobilien steht außerdem ein hohes Fertigstellungsvolumen gegenüber, das die Leerstandsquote in die Höhe treibt. Im ersten Quartal 2009 machten die Fertigstellungen mehr als 2 Millionen Quadratmeter aus, davon fast die Hälfte allein in Moskau – beide Volumina gehören laut Jones Lang LaSalle zu den höchsten jemals verzeichneten Werten. Dies lässt kräftige Preisrückgänge erwarten. In 19 von 24 untersuchten Märkten sind die Leerstandsquoten dramatisch gestiegen. Nur Frankfurt, Lyon und Budapest konnten gegenüber dem Vorquartal einen nur geringfügig gesunkenen Wert aufweisen, Berlin und München blieben stabil.

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