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Lebensversicherer: Offenbar doch kein Hilferuf an die Bafin

Am Montag hatte die „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) berichtet, dass die ersten Lebensversicherer offenbar arge Probleme damit haben, den Garantiezins zu bedienen. Insgesamt sollen über zehn kleine und mittelgroße Gesellschaften betroffen sein. Diese Meldung hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) nun als falsch bezeichnet.

Die Bafin hatte den Bericht zwar nicht bestätigt, teilte jedoch mit, dass vorübergehend Gewinnzuweisungen an die Kunden gekürzt werden dürften. Diese Möglichkeit nehme allerdings kein einziger derzeit am deutschen Markt aktiver Lebensversicherer wahr, erklärte nun der GDV. "Diese Verunsicherung von Millionen Altersvorsorgesparern verurteilen wir auf das Schärfste", kommentierte GDV-Präsident Alexander Erdland. Auch die Bafin hat den SZ-Bericht inzwischen als falsch bezeichnet.

Im Kern ging es in dem SZ-Artikel um die sogenannte Zinszusatzreserve. Sie war 2010 vom Finanzministerium für alle Unternehmen verbindlich eingeführt worden. Es handelt sich hierbei um ein Polster für den Notfall. Damit sollen die Versicherer hohe Garantieansprüche im Bestand auch bei anhaltend niedrigem Kapitalmarktzins bedienen können.

Kapitalschwache Lebensversicherer tun sich aber mit ihren Zuführungen in diese Zinszusatzreserve immer schwerer. Statt der vorgeschriebenen 75 Prozent der Risikogewinne und 90 Prozent der Kapitalerträge wollen sie den Kunden jetzt weniger gutschreiben müssen. Ob diese Medizin langfristig wirken wird, steht aber dahin. Denn ein solcher Schritt ist nur auf Zeit erlaubt. Das Geld muss später nachgezahlt werden.

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