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Lebensversicherungen Die 3 größten Herausforderungen für die LV-Branche im Jahr 2017

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• „Fondsgebundene Produkte erleben neuen Aufschwung“

„Das anhaltende Niedrigzinsumfeld zwingt immer mehr Anbieter dazu, der klassischen Lebensversicherung den Rücken zu kehren und sich weniger zinsfordernden Produkten zuzuwenden“, erwartet Heermann. So rückten Biometrie-Produkte verstärkt in den Fokus.

Und auch fondsgebundene Policen verzeichneten wieder ein leichtes Wachstum. Nach einem Vertrauensverlust in die Aktienmärkte infolge der Finanzkrise 2008 hätten sich viele Kunden von dieser Altersvorsorgevariante abgewendet. 

Die in der obigen Grafik mit der orangefarbenen Linie dargestellte Zahl der neu abgeschlossenen Fondspolicen weist seit 2013 einen leichten Anstieg auf. Dieser setzt - der Theorie der Behavioral Finance folgend - konservativ, das heißt mit deutlicher Verzögerung zum DAX (grüne Linie), ein. Quelle: Assekurata

Doch der kontinuierliche Anstieg der Aktien-Performance führe auch bei den Versicherungskunden wieder zu einer erhöhten Risikobereitschaft. Dies lasse sich in der Abkehr von klassischen Lebensversicherungen und Orientierung hin zu reinen Fondsprodukten erkennen - wenngleich noch auf zaghaftem Niveau. 

• „Solvency II bei Lebensversicherungen von besonderem Interesse“

Aufgrund der Garantiezinsbelastungen im Niedrigzinsumfeld richtete sich der Fokus vieler Marktakteure bei der Analyse und Interpretation der im Mai erstmals veröffentlichten Berichte zur Solvabilität und Finanzlage vornehmlich auf die LV-Gesellschaften, so Heermann weiter. Insbesondere bei den Solvenzquoten seien große Unterschiede festzustellen. 

• „Digitalisierung nimmt zunehmend Einfluss auf die Kundenbeziehung“

Doch nicht nur das Niedrigzinsumfeld und die zunehmende Regulatorik stellen die Lebensversicherer laut Heermann vor große Herausforderungen. Auch der technische Fortschritt und die sich verändernden Kundenerwartungen führten dazu, dass die Digitalisierungswelle auch die LV-Branche erfasse. 

Die obige Grafik der Analysplattform solvencyDATA visualisiert die Branchenverteilung der Solvenzkapital- (SCR-Quote) und der Mindeskapitalquote (MCR-Quote) in Form von Boxplot-Diagrammen. Die so genannte „Basis SCR-Quote“ stellt die Bedeckungsquote ohne Übergangsmaßnahmen und auch ohne Volatilitätsanpassung dar. Ihr Durchschnitt liegt bei rund 200 Prozent. Quelle: Assekurata

Entscheidend sei für die LV-Anbieter jetzt, wie sie ihre Kundenbeziehungen zukünftig gestaltet wollen. In den Fokus rückten hier vor allem „Smart Insurance“-Policen - also Tarife, die ein umsichtiges Verhalten des Kunden belohnen. Mit „Vitality“ hat der Generali-Konzern im vorigen Jahr als erster Lebensversicherer ein solches Produkt auf den Markt gebracht. 

Marktausblick zur Versicherungswirtschaft

Im Marktausblick zur Versicherungswirtschaft 2017/2018 zeichnet die Assekurata Assekuranz Rating-Agentur ein aktuelles Bild über die Situation und Stimmung in der privaten Krankenversicherung, der Lebensversicherung sowie der Schaden-/Unfallversicherung. Interessenten können den 88-seitigen Bericht gegen eine Schutzgebühr von 378 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer online bestellen.

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