Lebensversicherungen Solvenzquoten: So stabil sind die 10 größten LV-Anbieter
Versicherungen im Stresstest: Können die deutschen Lebensversicherer ein Risiko mit Eigenkapital abdecken, das versicherungsmathematisch nur alle 200 Jahre stattfinden kann? Ja, sagt Frank Grund, Exekutivdirektor Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin).
„Der deutschen Lebensversicherung ist schon oft das Totenglöcklein geläutet worden. Und doch bleibt unser grundsätzlicher Befund, dass die Branche kurz- und mittelfristig keine lebensbedrohlichen Probleme haben wird – trotz des andauernden Zinstiefs, das die Gesundheit der Lebensversicherer erheblich beeinträchtigt.“
Wie sehr derzeit die „Gesundheit der Lebensversicherer beeinträchtigt“ ist, wollte die Bafin mit ihrer aktuellen Abfrage feststellen: Die 340 nach dem neuen Aufsichtssystem Solvency II regulierten Unternehmen veröffentlichten jetzt erstmals eine Vielzahl von Angaben zu Themen wie Risikoprofil, Geschäftsleistung, Governance, Kapitalmanagement und vor allem ihrer aktuellen Solvenzsituation in einem so genannten „Solvency and Financial Condition Report“ (SFCR).
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Versicherungsaufseher Grund erklärte bereits vor dem offiziellen Stichtag, dass alle Lebensversicherer die besonders stark beachtete Solvenzquote nach Solvency II einhalten dürften. Es bleibe daher „der grundsätzlichen Befund, dass die Branche kurz- und mittelfristig keine lebensbedrohlichen Probleme haben wird.“
Daten mit Vorsicht zu betrachten
Allerdings seien die jetzt veröffentlichten Daten mit viel Vorsicht zu betrachten: „Auch wenn sich die Kennzahlen grundsätzlich vergleichen lassen, zur Aufstellung einer Rangliste taugen sie nicht. Für sich genommen, isoliert sind sie nämlich nur bedingt aussagekräftig“, mahnt Bafin-Chefaufseher Grund.
Er nennt dafür folgendes Beispiel: „Wenn Versicherer A eine Solvenzquote von 140 ausweist und Versicherer B eine von 120, sagt das erst einmal nichts über die Portfolien der beiden. Möglicherweise ist das Geschäft von A viel volatiler als das von B. Solvency II reagiert sehr empfindlich auf Marktänderungen; B kann daher mit seinen 120 Prozent das stabilere Portfolio haben.“