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Lebensversicherungsreformgesetz Der Druck auf Provisionen wächst

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Quelle: Studie: Konsequenzen eines Systemwechsels in der Vermittlervergütung

Der Langfrist-Berater gewinnt

Im Vermittlermarkt hätte die Zwischenlösung unterschiedliche Auswirkungen, glaubt Plansecur-Geschäftsführer Johannes Sczepan: „Der abschlussorientierte Vermittler wird um seine Existenz bangen müssen. Die langfristig ausgelegte Beratung samt Produktauswahl und Folgeservice wird aber an Bedeutung gewinnen.

Der qualifizierte Berater wird gestärkt.“ Die Versicherer müssten hier aber Übergangs- beziehungsweise Finanzierungsmodelle anbieten, um den Weg von weniger Abschlussprovision hin zu mehr Bestandsprovision möglich zu machen.

Das meint auch Fonds-Finanz-Chef Porazik: „Wir glauben nicht, dass die Versicherer die Courtagen zum 1. Januar 2015 schlagartig oder gar kräftig nach unten korrigieren. Nach ersten Gesprächen mit den Versicherern gehen wir davon aus, dass diese vielmehr sehr langfristige Übergangsregelungen finden werden, um die Vermittler nicht von heute auf morgen hart zu treffen."

Da Versicherer und Vermittler im gleichen Boot sitzen, sind auch die Versicherer gefordert, Letzteren das Leben weiter zu erleichtern. „Schlanke und technisch gut unterstützte Prozesse, ein kompetentes und hilfsbereites Personal im Innendienst oder bei den unterstützenden Maklerbetreuern sind wichtige Erfolgsfaktoren in der Vertriebsunterstützung“, sagt Assekurata-Mann Kruse.

Allerdings gerate auch diese irgendwann an ihre Grenzen. „Vielmehr geht es bei der aktuellen Diskussion um die generelle Attraktivität dieses Berufszweigs für einen Unternehmer.“ Michael Dreibrodt, Chef des auf Nettotarife spezialisierten Versicherers My Life, sieht die Senkung des Höchstzillmersatzes hierbei als Signal.

Makler sollten sich aus der finanziellen Abhängigkeit der Versicherer lösen und sich die Hoheit über ihre Einnahmen verschaffen. „Ein Weg kann hierbei die Honorarberatung sein“, schlägt er vor.

Dass der Beruf des Maklers durch das LVRG und die bald neue Einkommenssituation unattraktiver werden könnte, sieht Martin Gräfer nicht: „Persönlich denke ich, dass gerade jetzt die Attraktivität dieses Berufs steigt“, so der Vertriebsvorstand der Bayerischen.

Der Markt befinde sich derzeit nämlich in einem ganz erheblichen Wertewandel. In die gleiche Richtung stößt Ita-Chef Mark Ortmann: „Der Beruf des Versicherungsmaklers wird attraktiver, wenn sich der Ruf wieder verbessert.

Alle diese Regulierungen dienen doch dazu, die schwarzen Schafe auszusortieren. Und das sollte auch wieder Berater anziehen, denen das Schmuddel-image der Versicherungsbranche unangenehm war.“


Quelle: Studie: Konsequenzen eines Systemwechsels in der Vermittlervergütung

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