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Liquiditätsprobleme Griechenland zahlt IWF-Kreditrate

Laut einem Sprecher des Finanzministeriums wird Griechenland an diesem Montag fristgerecht rund 588 Millionen Euro an den IWF zahlen. In dieser Woche stehen jedoch auch andere Zahlungen an. Die Regierung erklärte am 14. März, sie habe einen Plan zur “Verbesserung der Liquidität” und es werde keine Schwierigkeiten geben, Gehälter oder Pensionen zu bezahlen.

Ausgeschlossen vom Kapitalmarkt, zehrt die Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras die liquiden Mittel auf, während sie gleichzeitig versucht, mehr Geld aus ihrem Rettungsprogramm im Volumen von 240 Milliarden Euro loszueisen. Tsipras wird am Donnerstag in Brüssel seine europäischen Kollegen treffen. In der vergangenen Woche waren deutliche Spannungen zwischen Griechenland und Deutschland zu Tage getreten.

Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis äußerte sich am späten Sonntag im ARD-Fernsehen: “Meine Botschaft an die Zuschauer an diesem Abend ist sehr einfach: Helft uns zu wachsen, damit wir das Geld zurückzahlen können.” Griechenland benötige Investitionen, um zu wachsen, fügte er an.

Die Unsicherheiten um die Finanzlage Griechenlands drücken auf die Stimmung der Anleger. Griechische Staatsanleihen weisen dieses Jahr die schlechteste Entwicklung unter allen 34 Staatsanleiheindizes in Bloomberg’s World Bond Index auf. In der vergangenen Woche stieg die Rendite der zehnjährigen Hellas- Papiere um 137 Basispunkte auf 10,78 Prozent. Griechische Aktien haben im letzten Monat 13,9 Prozent verloren. Das ist das schlechteste Ergebnis unter allen wichtigen von Bloomberg beobachteten Aktienindizes.

Am Freitag dieser Woche werden die griechischen Staatsfinanzen weiter abschmelzen. Dann steht wieder eine Rückzahlung an den IWF im Volumen von 353 Millionen Euro an. Darüber hinaus müssen Geldmarktpapiere über 1,6 Milliarden Euro refinanziert werden.

Am Mittwoch will Griechenland Geldmarktpapiere im Volumen von 1,0 Milliarden Euro platzieren. Die größten Abnehmer dieser Papiere sind die griechischen Banken. Das hat bei der Europäischen Zentralbank Sorgen ausgelöst, dass die Notfallhilfen (ELA) für die griechischen Banken der Staatsfinanzierung zugutekommen.

Wenn die Regierung nicht in der Lage sei, den Kapitalmarkt anzuzapfen und wenn die Banken nicht in der Lage seien, den Markt in Anspruch zu nehmen, dann bestehe nach seiner Ansicht Anlass zur Besorgnis über eine monetäre Finanzierung, falls ELA zum Kauf von Schatzpapieren oder zur Refinanzierung von Schatzpapieren verwendet wird, sagte Jens Weidmann, der Präsident der Deutschen Bundesbank, in der vergangenen Woche im Interview mit Bloomberg TV.

Gleichwohl hat die EZB in der letzten Woche die ELA-Decke für die griechischen Banken angehoben, wie von zwei mit den Vorgängen vertrauten Personen verlautete. Die Zentralbank überprüft die Fazilität wöchentlich, der nächste Termin steht am 19. März an. Varoufakis hatte am 13. März geäußert, es wäre hilfreich, wenn die EZB im Hinblick auf Griechenland Flexibilität an den Tag legen würde.

“Es ist unwahrscheinlich, dass die EZB flexibler mit Griechenland verfährt, wenn das Land mit seinen Gläubigern keine Einigung erzielt”, sagte Francesco Garzarelli, Stratege von Goldman Sachs in London, am 13. März in einem Interview im italienischen Cernobbio.

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