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Logistikimmobilien Dank Amazon auf der Erfolgswelle

Hochregallager in der Logistikhalle des Möbelteilezulieferers Grass
Hochregallager in der Logistikhalle des Möbelteilezulieferers Grass | Foto: GRASS

Amazon und Co. haben den Einzelhandel verändert – mit enormen Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Lagerhaltung und Verteilzentren als Voraussetzungen für eine zügige Belieferung sind zu entscheidenden Faktoren geworden. Kein Wunder, dass der Flächenbedarf der Nutzer nach Logistikimmobilien ebenso steigt wie die Nachfrage professioneller Investoren.

Im Jahr 2016 war der deutsche Logistikmarkt von Rekorden geprägt, und in diesem Jahr scheint der Trend noch nicht beendet. So wurden im vergangenen Jahr durch Eigennutzer und Mieter 6,7 Millionen Quadratmeter Fläche umgesetzt. Das ist ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit dem bislang besten Ergebnis von 6,2 Millionen Quadratmetern. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt wurde sogar um 46 Prozent übertroffen.

Erstmals durchbrach 2016 mit dem Ruhrgebiet eine Region die Schallmauer von einer Million Quadratmetern. „Das Ruhrgebiet ist aufgrund seines Angebots infrastrukturell gut angebundener Grundstücke vor allem bei flächenintensiven Unternehmen gefragt“, sagt Frank Weber, Chef der Logistik-Abteilung bei Jones Lang LaSalle Germany. Entsprechend trugen mehrere großflächige Abschlüsse zum Ergebnis von rund 1,05 Millionen Quadratmetern bei, darunter die Anmietungen der Metro Group mit 225.000 Quadratmetern in zwei Gebäuden in Marl, dazu Abschlüsse von Amazon in Werne und Opel in Bochum.

In einer Projektentwicklung mietete Amazon außerdem 65.000 Quadratmeter im südlichen Hamburger Umland an. „Insgesamt entfiel mit 38 Prozent mehr als ein Drittel des Umsatzvolumens 2016 in den Big-Five-Standorten Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt und München auf Projektentwicklungen. Betrachten wir nur die Umsätze ab 5.000 Quadratmeter, ist es sogar die Hälfte“, berichtet Weber. Der seit Jahren konstant hohe Anteil von Projektentwicklungen zeige, dass der Markt noch nicht gesättigt sei.

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Trotz der hohen Nachfrage sind die Mieten an den meisten Standorten stabil geblieben. „Hier zeigt sich, dass eine spürbare Mieterhöhung von den Nutzern kaum zu erwirtschaften ist, sodass die Spielräume auf Eigentümerseite begrenzt sind“, sagt Christopher Raabe, Head of Industrial Letting der BNP Paribas Real Estate GmbH. Lediglich in Berlin (4,90 Euro pro Quadratmeter) und Leipzig (4,45 Euro) war eine leichte Steigerung der Spitzenmiete zu beobachten. Teuerster Standort bleibt München mit 6,75 Euro, gefolgt von Frankfurt (6,30 Euro) und Hamburg (5,70 Euro).

Dennoch betrachten Investoren nicht nur den deutschen Markt voller Optimismus. So hat die Patrizia Immobilien AG mit dem Kauf von zwei Logistik-Immobilien-Portfolios im Wert von 130 Millionen Euro in Deutschland und Frankreich ihr Engagement in dieser Asset-Klasse Anfang des Jahres 2017 deutlich ausgebaut. Der Ankauf erfolgte für den pan-europäischen Logistik-Fonds „Patrizia Logistik-Invest Europe I“. „Wir erwerben moderne und den veränderten Ansprüchen des Internethandels entsprechende Immobilien, die die unterschiedlichen Kunden bei der Neuausrichtung ihrer Vertriebsnetzwerke unterstützen“, sagt Roger Peters, Managing Director beim Patrizia Logistics Team.

Große Pläne verfolgt der deutsche Industrie- und Logistikimmobilienentwickler Log4Real. „Wir werden in den kommenden drei Jahren an wesentlichen Knotenpunkten in Europa auf drei Millionen Quadratmetern Fläche eine neue Klasse energieeffizienter Produktions- und Logistiklager für internationale institutionelle Investoren bauen“, kündigt CEO Christian Bischoff an. Die Großanleger sollen dabei von langfristigen Mietverträgen profitieren, die Log4Real bereits vor Baubeginn abschließen will.

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