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in Options-StrategieLesedauer: 4 Minuten

Loys Global Long/Short Ufuk Boydak: „Der Brexit war die schwierigste Phase für den Fonds“

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Wie sieht Ihre Absicherung genau aus?

Boydak: Der Loys Global L/S setzt gleichzeitig auf steigende und fallende Kurse. Wir setzen unseren Long-Aktienpositionen immer die Benchmark entgegen. Wir investieren zum Beispiel 90 Prozent long in Einzelwerte und sichern diese dann zu 70 Prozent mit entsprechenden Indizes ab. Beides hebt sich gegenseitig größtenteils auf und man hat nur noch die Differenz: In dem Fall einen Netto-Investitionsgrad von 20 Prozent. Der Fonds ist eigentlich zu jedem Zeitpunkt abgesichert. Manchmal mehr, manchmal weniger.

In welchem Rahmen schwankt Ihr Netto-Investitionsgrad?

Boydak: Gewöhnlich liegt er zwischen 20 und 40 Prozent. Momentan liegen wir mit 18 Prozent noch ein wenig darunter.         

Weil Sie Unheil an den Börsen befürchten?

Boydak: Das liegt in dem Fall nicht daran, dass wir uns aktiv auf eine Makromeinung stützen. Sondern eher, dass auf der Long-Seite jüngst einige Positionen faire Bewertungen erreicht hatten und wir sie daher verkauft haben. Sollte der Markt korrigieren, werden wir das Netto-Exposure durch neue Investitionen wieder erhöhen.

Sie sichern sich gegenüber Indizes ab. Machen Sie das auch gegenüber Einzeltiteln?

Boydak: Nein, das ist zu risikoreich.

Welche Länder interessieren Sie momentan besonders?

Boydak: Chancen suchen wir momentan am allermeisten in Großbritannien. Auch wegen der Währung: Wir haben wieder einen stärkeren Euro und wollen daher dort auf Einkaufstour gehen. Unser Netto-Exposure in Großbritannien liegt im Moment bei 2,9 Prozent und könnte ausgebaut werden. Wir schauen immer dort, wo die Beliebtheit nicht gerade am größten ist. Wir wollen uns an guten Unternehmen beteiligen und räumen ihnen Zeit ein, sich mittel- bis langfristig positiv zu entwickeln.

Je günstiger, desto besser?

Boydak: Nur weil es irgendwo billig ist, greift man nicht unbedingt zu. Wir sehen nicht auf die nächsten Wochen, sondern fragen uns, was ein Unternehmen in fünf Jahren wert ist. Sie fahren ja auch nicht nur deshalb unbedingt in die Ukraine, weil da momentan die Hrywnja so billig ist.

Haben Sie einen Lieblingssektor?

Boydak: Nein, ich mag alle Sektoren, die nicht so im Fokus der Masse stehen. Ich halte mich allerdings weitestgehend vom Rohstoffsektor fern. Und auch Finanzwerte sind nicht unbedingt mein Bereich. Ich mag die klassischen Sektoren wie Industrie, Konsumwerte-Industrie und Dienstleistungen. Auch der IT-Bereich, Software-Services und der IT-Infrastruktur sind interessant. Wichtig ist für uns, dass die Industrie strukturell intakt ist und keine einschneidenden Veränderungen drohen.

Wenn es mal an den Börsen mal so richtig krachen sollte – ist der Loys Global L/S für den Fall gewappnet?

Boydak: Ja, dafür ist er ausgelegt. Allerdings sind kleinere Rücksetzer nicht komplett auszuschließen. Es kommt aber immer auf die Heftigkeit an: Eine Phase wie die Finanzkrise ist natürlich ein Jahrhundertereignis. Kleine Korrekturen sind für uns aber eher kein Thema. Im Gegenteil: Wir profitieren am allermeisten, wenn wir in schwierigeres Fahrwasser geraten. Dann ist für uns Großwildjagd angesagt.

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