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Loys-Vorstand Ufuk Boydak US-Zinsstruktur: Der Anleihemarkt sendet ein Warnsignal

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Prognoseindikator für Rezessionen

Was auch immer die Gründe für die flache und vielleicht bald inverse Zinsstrukturkurve sind, eines steht bereits jetzt fest: Eine inverse Zinsstrukturkurve kündigt nach historischer Beobachtung Wachstumsrückgänge an und verdient daher durchaus unsere Aufmerksamkeit als Aktieninvestoren.

Seit Mitte der siebziger Jahre hat man fünf Rezessionen in den USA gemessen und tatsächlich ist ihnen jeweils eine inverse Zinsstruktur vorausgegangen. Der zeitliche Vorlauf betrug im Schnitt eineinhalb Jahre. So ist es nur verständlich, dass der flache Verlauf des Laufzeitenspektrums von Aktieninvestoren vielerorts als Warnsignal verstanden wird.

Zinssensitivität und Bewertungen im Fokus

Aktive Manager können sich auf ein solches Umfeld einstellen und müssen sich bereits heute klug überlegen, welche Titel sie im Portfolio haben möchten. Im Hause Loys achten wir in einer solchen Situation besonders auf zwei Faktoren.

Der erste Faktor ist die Zinssensitivität, die Aufmerksamkeit gilt es hier auf den Verschuldungsgrad zu richten. Trübt sich das investitionsfreundliche Klima ein, können zu optimistisch finanzierte Wachstumspläne schnell zu einem Bumerang werden. Der Aktienpreis fällt dann nicht nur aufgrund sinkender Umsatz- und Gewinnerwartungen, sondern obendrein auch noch durch das gestiegene Risiko einer wirtschaftlichen Schieflage des Gesamtunternehmens.

Der zweite Faktor betrifft das aktuell hohe Bewertungsniveau einiger Unternehmen. Die Alternativlosigkeit hat bei vielen Investoren dazu geführt, dass gerade bei großen, als stabil geltenden Unternehmen, die Bereitschaft gestiegen ist einen höheren Preis zu zahlen. So finden sich unter den Bluechip-Unternehmen viele bekannte Beispiele, die ohne Steigerung ihrer Rentabilität in den letzten Jahren kräftige Aktienkurssprünge verzeichnen konnten. Die Gewinnkorrelation des Aktienpreises wurde also ausgehebelt. Besonders solche Unternehmen sind für Kursrückgänge anfällig, sollten die Zinsen sich als Alternative zu Aktien wieder anbieten.

Für uns bei Loys ist die gestiegene Volatilität und Anfälligkeit für Kursrücksetzer aber kein Grund für lange Gesichter. Gerade in stürmischen Phasen haben der gesunde Menschenverstand und die ruhige Hand oft das Nachsehen. Für uns bieten sich in diesen Situationen besonders gute Chancen, gute Unternehmen günstig einzukaufen. Denn wie bei jedem Kaufmann gilt auch für uns: Im Einkauf liegt oft der Gewinn.

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