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Mads Helleberg Dorff Christiansen: „Finanzanalphabetismus spielend entgegentreten“

Mads Helleberg Dorff Christiansen, Senior Manager Corporate Affairs der Danske Bank Group
Mads Helleberg Dorff Christiansen, Senior Manager Corporate Affairs der Danske Bank Group
Die Autoren Roger Peverelli, Reggy de Feniks und Walter Capellmann haben über drei Jahre hinweg weltweit mit Vorständen von Banken und Versicherungsunternehmen über die Zukunft der Finanzdienstleistungen gesprochen. Die Mehrheit war überzeugt, dass sich die Branche dramatisch und irreversibel verändert hat. Aber wie geht es nun weiter? In einer 8-teiligen Serie veröffentlicht DAS INVESTMENT Online dazu Gastbeiträge von Spitzenmanagern führender Finanzinstitute und Branchenexperten.

Die Danske Bank Group ist einer der größten Finanzdienstleister in Skandinavien. 2008 startete die Bank das Financial Literacy and Education Investment Programme, das bei einem guten finanziellen Start ins Erwachsenenleben helfen soll. Das Programm besteht aus einer Reihe von neuartigen Beratungsdienstleistungen, Lernmaterialien, Finanzprodukten, Veranstaltungen und Hinweisen auf staatliche Unterstützungen, die Fertigkeiten und Wissen im Bereich Finanzen vermitteln, und wird ständig durch Umfragen und Analysen ergänzt, die zu einem besseren Verständnis der Herausforderungen und Chancen von Finanzwissen beitragen. Mads Helleberg Dorff Christiansen, Senior Manager Corporate Affairs, sprach mit den Autoren des Buches über das Programm.

Wie kamen Sie auf den Gedanken, dieses Programm ins Leben zu rufen? Mads Helleberg Dorff Christiansen: 2008 haben wir eine Studie unter 1600 jungen Erwachsenen (im Alter von 18 bis 19 Jahren) auf unseren wichtigsten geografischen Märkten – Dänemark, Finnland, Schweden, Norwegen, Nordirland und in der Republik Irland – durchgeführt. Ungefähr 50 Prozent der Befragten wussten nicht, was Zinsen sind, und 30 Prozent wussten nicht, dass Kredite nach dem Interest-only-Prinzip nicht kostenlos sind. Wir fanden diesen Grad von Finanzanalphabetismus besorgniserregend. Als Finanzdienstleister waren wir natürlich der Meinung, dass wir dazu beitragen sollten, diese Wissenslücken – möglichst schon frühzeitig – zu schließen, und wir haben uns entschieden, unser Programm an die nächste Generation unserer Kunden, an kleine Kinder zu richten. Wir haben also eine Umfrage unter 2000 Eltern von Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren in unseren sechs wichtigsten Regionen durchgeführt, und wir haben herausgefunden, dass 93 Prozent der Kinder Fragen über Geld stellen, bevor sie sechs Jahre alt sind.

Was ist Moneyville?

Helleberg Dorff Christiansen: Moneyville ist eine lustige pädagogische Website für Kinder von fünf bis sieben Jahren, die erklärt, woher Geld kommt, was es wert ist und wie man Ausgaben priorisiert oder spart. Durch verschiedene Aufgaben wie das Sortieren von Paketen nach ihrem Geldwert und das Einkaufen in einem Laden können Kinder etwas über das Geldverdienen lernen und werden sie mit der Entscheidung konfrontiert, Geld auszugeben oder zu sparen.

Wir haben Moneyville unter dem Namen »Das Familienspiel« darüber hinaus für Kinder von acht bis neun Jahren weiterentwickelt. In dieser Version hilft das Kind einer Familie, ihr Einkommen und ihre Ausgaben miteinander in Einklang zu bringen – und zum Beispiel Geld für unerwartete Ausgaben zurückzulegen. Kinder können Moneyville alleine spielen, wir empfehlen den Eltern aber, die zugrunde liegenden Prinzipien mit ihren Kindern zu diskutieren, wobei viele Eltern sowieso der Meinung sind, dass sie die Verantwortung für die Erziehung ihrer Kinder im Umgang mit Geld haben. Um die Eltern bei ihrer Aufgabe zu unterstützen, haben wir spezielle Materialien entwickelt, die sie bei den Gesprächen über Geld mit ihren Kindern verwenden können. >>Vergrößern
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