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Aktualisiert am 14.09.2016 - 12:58 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Mainfirst-Vertriebsleiter im Interview Teil 1 „Ich habe großen Respekt vor unserem Mitbewerber Flossbach von Storch“

Thomas Hammer, Leiter für Entwicklung des Privatkundengeschäfts bei Mainfirst
Thomas Hammer, Leiter für Entwicklung des Privatkundengeschäfts bei Mainfirst

DAS INVESTMENT: Im ersten Halbjahr gab es einige Ereignisse, die Sie als Vertriebschef nicht gefreut haben dürften: Die Gewinne des Börsenjahres 2015 waren nach nur elf Handelstagen dahin. Syrien, Flüchtlingskrise und weitere geopolitische Brandherde. Vor kurzem dann das Brexit-Referendum. Aktuell sind die Banken - vor allem die italienischen - in den Schlagzeilen. Wie ist Ihr Fazit aus Vertriebssicht für das erste Halbjahr 2016?

Thomas Hammer: Das erste Halbjahr 2016 war sicherlich ein sehr herausforderndes und aus Vertriebssicht ganz bestimmt nicht leicht. Die Zurückhaltung der Investoren war deutlich zu spüren und deshalb bleibt die Erwartungshaltung für die zweite Jahreshälfte verhalten optimistisch.

Was wünschen Sie sich für das zweite Halbjahr und welche realistischen Erwartungen haben Sie?

Hammer: Insgesamt gehen wir von einer positiven Entwicklung für Märkte und Absätze im zweiten Halbjahr aus, da die Märkte inzwischen alle Faktoren wie den Brexit und die niedrigen Zinsen eingepreist haben.

Der Niedrigzins ist das alles dominierende Thema in der Finanzbranche. Ein paar vereinfachte direkte Folgen daraus: Rentenfonds werden zunehmend unattraktiv. Das Sparbuch ist keine Alternative mehr. Die Deutschen stürzen sich auf Immobilien und Immobilienfonds. Gold wird wiederentdeckt. Multi-Asset-Fonds sind in aller Munde. Aktienfonds schlagen sich mittelmäßig, volatile Börsen und Regulatorik verhindern größere Mittelzuflüsse. Stimmen Sie zu, möchten Sie etwas ergänzen?

Hammer: Der Trend zu konservativen Alternativen ist eindeutig. Besonders Immobilienfonds konnten davon sehr stark profitieren. Aus unserer Sicht zeigen sich hier schon leichte Überhitzungstendenzen, was sich durch die Schließung und Kontingentierung einiger Immobilienfonds widerspiegelt – dies gilt insbesondere für verbundeigene Produkte aus Captive-Vertrieben. Wir halten diesen Trend für wenig gesund und in keinem Fall geeignet, erforderliche Renditen für die Altersvorsorge zu erzielen.

Allerdings können wir derzeit nur eine leichte Entwicklung hin zu Aktien oder Aktienfonds erkennen. Letztere stellen jedoch aus unserer Sicht geeignete und unter Renditeaspekten passende Anlageformen dar, wenn es darum geht, entstehende Vorsorgelücken auszugleichen. Was vielen Investoren zu fehlen scheint, ist der Mut, Schwankungen auszuhalten.

„Mittelfristig gehören wir zu den Profiteuren der Niedrigzins-Phase“ >>

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