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Aktualisiert am 14.09.2016 - 12:58 Uhrin FondsLesedauer: 7 Minuten

Mainfirst-Vertriebsleiter im Interview Teil 1 „Ich habe großen Respekt vor unserem Mitbewerber Flossbach von Storch“

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Würden Sie Ihr Haus als Nettoprofiteur der Niedrigzins-Phase betrachten?

Hammer: Da wir eine starke Aktienfondspalette aufweisen, sind wir überzeugt, mittelfristig zu den Profiteuren der Niedrigzins-Phase zu gehören. Die letzten Zahlen des Bundesverbandes BVI bestätigen zumindest einen leichten positiven Trend bei den Zuflüssen in Aktienfonds. Mittel- bis langfristig werden Investoren mit einer Investition in Produktivkapital, also Aktien, die besten Renditeaussichten haben.

Quo vadis Aktienfonds: Der oft unter dem Titel „Große Rotation“ vorhergesagte starke Shift von Anleihen in Aktien ist bisher ausgeblieben. Wundert Sie das?

Hammer: Nein, die Entwicklung verwundert nicht. Deutsche Investoren sind traditionell risikoscheu und präferieren konservative, wenig schwankende Investments. Mischfonds waren in den vergangenen Jahren für viele Investoren deshalb eine gute Ventillösung, sodass Aktienfonds, aufgrund ihrer deutlich höheren Schwankung, eher vernachlässigt wurden. Aber auch Mischfonds sind nicht das Allheilmittel. Insbesondere rentenlastige Mischfondsstrategien können nur noch schwer die Anlegererwartungen erfüllen. Wir glauben deshalb, dass sich die Rotation zu Aktienfonds mit einer gewissen Zeitverzögerung vollziehen wird.

Ist der Sturm auf Aktienfonds nur verschoben?

Hammer: Aus unserer Sicht eindeutig ja. Auch wenn der Trend noch verhalten ist, gehen wir davon aus, dass das Zinsniveau langfristig niedrig bleiben wird und auf Dauer nur Aktienfonds die Möglichkeit bieten werden, attraktive Renditen zu erzielen.

Nicht einmal 15 Prozent der Deutschen im Alter von über 14 Jahren besitzen Aktien oder Aktienfonds. Worauf führen Sie das zurück? Und wie müssen die Vertriebsansätze der Fondsbranche angepasst werden, um diesen Zustand zu ändern?

Hammer: Deutsche Anleger sind konservativ und wenig an der Auseinandersetzung mit Geldanlagen interessiert. Das führt dazu, dass nur wenige die Vorteile eines Aktien- beziehungsweise Aktienfondsinvestments wirklich kennen oder sich damit auseinandersetzen. Insbesondere die Tatsache, dass vorübergehende Schwankungen, bei Aktienfondsinvestments langfristig immer ausgeglichen wurden, scheint den meisten Investoren nicht klar zu sein. Die Fondsindustrie muss die Langfristigkeit und die damit verbundene Risikoreduzierung noch mehr herausstellen. Auch obliegt es der Branche, Produkte und Lösungen noch einfacher und verständlicher zu gestalten und Anleger besser aufzuklären.
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