„Manche Unternehmen bieten Renditen von 5 bis 7 Prozent“
DAS INVESTMENT.com: Sie legen auch bei Ihren unbegrenzt laufenden Anleihefonds Wert auf flexibles Management ohne Bindung an einen Index. Trotzdem sieht die Wertentwicklung Ihres Oddo Convertibles dem Exane ECI Eurozone Index verdächtig ähnlich.
Blanchier: Er korreliert tatsächlich stark mit dem Index. Das liegt daran, dass die Märkte sehr stark durch Nachrichten aus Politik und Wirtschaft getrieben sind. Welche Einzeltitel wir auswählen, fällt in solchen Phasen nicht übermäßig ins Gewicht.
DAS INVESTMENT.com: Haben Sie ein Beispiel für Ihren Eigensinn?
Blanchier: Die Deutsche Post und die Deutsche Telekom sind zu 10 Prozent im Index gewichtet. In unserem Fonds haben wir sie überhaupt nicht enthalten. Oder zum Beispiel hielten wir zwischen März 2011 und Januar 2012 gar keine portugiesischen Titel.
DAS INVESTMENT.com: Das müsste Sie doch ärgern, dass man das nicht sieht.
Blanchier: Das tut es auch. Aber Positionen von denen wir überzeugt sind, halten wir auch in schwierigen Zeiten. Das kann speziell in Recovering-Phasen helfen.
DAS INVESTMENT.com: Anfang 2008 wechselte das Managementteam für die Fonds. Unter anderem kamen Sie neu ins Unternehmen. Was haben Sie verändert?
Blanchier: Wir haben die Minimumgröße von Wandelanleihen, in die wir investieren wollen, erhöht und greifen nur auf Anleihenausgaben zurück, die mindestens ein Volumen von 150 Millionen Euro haben. Das erhöht den Liquiditätslevel, da unterhalb dieser Grenze schon mal Fragen zur Liquidität aufkommen können.
Oddo Asset Management ist die Vermögensverwaltungssparte der Bankengruppe Oddo & Cie, das seit dem 19. Jahrhundert als Familienunternehmen existiert und mittlerweile in der fünften Generation geleitet wird. Die Allianz besitzt einen 20-Prozent-Anteil an Oddo. Seit Mai 2012 sind die Franzosen durch eine Zweigstelle auch in Frankfurt vertreten.
